Menschlich gesehen ist die Bluttat in Aschaffenburg eine unfassbare Tragödie. Politisch gesehen ist sie eine Fackel, die man in die Nähe einer Dynamitladung hält. Als ob nicht reichen würde, was sich nach den Vorfällen in Mannheim, Solingen oder Magdeburg an explosiver Stimmung in Deutschland angestaut hat, kommt nun erneut ein Fall hinzu, der einmal mehr die Ankündigungen der Vergangenheit wie hohles Gerede erscheinen lässt. Es braucht wenig Fantasie, sich vorzustellen, wem die Wut vieler Bürger vier Wochen vor der Wahl in die Karten spielt – eine Wut, die man nur schwer verdenken kann....