Um 12 Uhr wollen CSU-Chef Markus Söder und CDU-Chef Friedrich Merz in Berlin gemeinsam vor die Presse treten – in der Bayerischen Landesvertretung.
UPDATE: Söder verkündet: „Die K-Frage ist entschieden – Friedrich Merz macht‘s“
Zu welchem Thema, das wurde nicht bekanntgegeben – aber es ist naheliegend, dass es darum geht, wer für die Union als gemeinsamer Kanzlerkandidat ins Rennen geht.
Söder wollte bekanntlich, wie schon 2021, hat auch zuletzt seine Bereitschaft erklärt – wenn man ihn denn frage. Am Montag hat der nordrheinwestfälische Ministerpräsident und CDU-Chef Hendrik Wüst Söders Ambitionen allerdings einen enormen Dämpfer verpasst: Nicht nur verzichtete er für sich selbst auf die Kandidatur – vielmehr erklärte er, dass sich sein Landesverband, der größte der CDU, sich hinter eine Kandidatur von Merz stelle. Selbstverständlich darf man davon ausgehen, dass Wüst dieses Manöver zuvor mit Merz abgesprochen hat.
Das Kalkül von Wüst: Er ist mit seinen 49 Jahren jung genug, dem 68-jährigen Merz den Vortritt zu lassen und ihn dann in vier oder sechs Jahren friedlich als Bundeskanzler abzulösen. Das Nachsehen hätte der 57-jährige Söder.
Um 12 Uhr weiß man mehr
Der liegt zwar in den Umfragen vorne, ist der beliebteste Unionspolitiker. Aber beim Schachspiel um die Macht scheint er seine Meister gefunden zu haben.
Aber auch eine zweite Möglichkeit gibt es: Söder und Merz erklären, dass noch gar nichts entschieden ist – und es beim vereinbarten Zeitplan, wonach man erst nach der Landtagswahl in Brandenburg am Sonntag entscheiden wolle, bleibt. Der Vorteil für Söder: Er gewinnt noch ein wenig Zeit und es sieht nicht so aus, als wäre er ausgespielt worden. Dass es bei diesem Verfahren bleibt, könnte er erzwingen – indem er das Verhalten von Wüst als Foulspiel qualifiziert und sagt, dass sich die CSU dann auch nicht mehr an Absprachen halten werde – und es mit Merz dann so mache, wie 2021 mit Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet.
Wie auch immer: Um 12 Uhr weiß man mehr.
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