Flüchtlinge in Deutschland – immer wieder gehen in diesen Wochen Meldungen durch die Medien, dass Asylsuchende vor allem auch in Bayern ankommen und sich eine bessere Zukunft in der Bundesrepublik erhoffen. Doch woher kommen diese Menschen? Und warum haben sie ihre Heimat verlassen?
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Fragen wie diese versucht das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Zahlen und Statistiken zu packen. Ein Überblick:
Im August 2023 hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) 27.738 Asylerstanträge entgegengenommen, im bisherigen Jahresverlauf wurden bis dahin 204.461 Asylerstanträge gestellt. Entschieden hat das Bundesamt im laufenden Jahr über 175.474 Asylverfahren, heißt es in der Asylgeschäftsstatistik für August 2023 beim BAMF.
Viel mehr Asylanträge im Jahr 2023
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Januar bis August haben 2023 rund 77 Prozent mehr Menschen (2023: 220.116 Personen) einen Asylantrag in Deutschland gestellt. Davon waren 204.461 Erstanträge und 15.655 Folgeanträge.
Die zugangsstärksten Staatsangehörigkeiten sind Menschen aus:
- Syrien (62.610 Anträge)
- Afghanistan (37.474 Anträge)
- Türkei (29.661 Anträge)
- Irak (8365 Anträge)
- Iran (7789 Anträge)
- Georgien (7405 Anträge)
- Russische Föderation (6306 Anträge)
- Somalia (3865 Anträge)
- Eritrea (3163 Anträge)
- Ungeklärt (2785 Anträge)
Deshalb kommen ukrainische Flüchtlinge in der Statistik nicht vor
Flüchtlinge aus der Ukraine werden in der Statistik nur zum Teil erfasst, weil ukrainische Staatsangehörige mit dem Inkraftsetzen der sogenannten EU-Massenzustromrichtlinie im Februar 2022 nach Beginn des Ukraine-Krieges unbürokratisch einen vorübergehenden Aufenthaltstitel in der EU erhalten können. Sie müssen dafür kein Asylverfahren durchlaufen. Im deutschen Ausländerzentralregister waren Anfang April 2023 mehr als eine Million Schutzsuchende aus der Ukraine registriert. Im Januar 2023 waren es laut Mediendienst Integration rund 152.000 Ukrainer in Bayern.
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Viele Kinder und junge Erwachsene
Von den übrigen Menschen anderer Staatsangehörigkeiten, die nach Deutschland fliehen, ist die Mehrheit jünger als 30 Jahre. Die größte Gruppe sind Kinder unter 16 Jahren, heißt es bei der Bundeszentrale für politische Bildung. 71,4 Prozent waren in den Jahren 2015 bis 2023 demnach männlich.
Hilferuf aus dem Bayerwald nach Berlin
Die jüngsten Aufgriffszahlen von Flüchtlingen im Bayerischen Wald etwa haben auch den Landrat von Freyung-Grafenau, Sebastian Gruber, aufgerüttelt. Er schrieb einen Brandbrief an Bundesinnenministerin Nancy Faeser, in dem er beklagte, der Bund überfordere Kommunen und Bevölkerung.
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