Nach Mayer-Rücktritt
Martin Huber aus dem Landkreis Altötting wird neuer CSU-Generalsekretär

06.05.2022 | Stand 21.09.2023, 22:13 Uhr

Markus Söder (r), CSU-Parteivorsitzender, und Martin Huber gehen gemeinsam zur Sitzung des CSU-Parteivorstands. Der CSU-Landtagsabgeordnete Huber wird neuer Generalsekretär der Partei. −Foto: Peter Kneffel/dpa

Nach dem Rücktritt des CSU-Generalsekretärs Stephan Mayer aus dem Landkreis Altötting steht sein Nachfolger fest - und der kommt sogar aus dem gleichen Landkreis.



Der 44-jährige Martin Huber aus Töging am Inn ist am Freitag bei einer Pressekonferenz von CSU-Chef Markus Söder als neuer Generalsekretär vorgestellt worden.

Seit 2013 im Landtag

Von 2008 bis 2013 war der verheiratete Katholik persönlicher Referent des damaligen Parteichefs Horst Seehofer in der CSU-Landesleitung - er kennt die Parteizentrale somit bereits aus eigener Erfahrung. Seit 2013 sitzt Huber für die CSU im Landtag. Ende Februar hatte ihn Söder bereits als einen von zwei Verantwortlichen für die Erarbeitung eines neuen CSU-Grundsatzprogramms auserkoren. Über die CSU hinaus trat Huber bisher nicht groß in Erscheinung.



"Wir setzen sehr stark auf die Bayern-Karte", sagte Söder am Freitag. Mit Blick auf die Landtagswahl im Herbst 2023 sei es gut, wenn der Generalsekretär nun aus der Landtagsfraktion komme. Dies sei unter dem Strich jetzt die beste Aufstellung für die CSU. Huber selbst sprach von einer großen Ehre und einer großen Aufgabe.

Söder: "Ich vertraue dir zu 100 Prozent, ich traue dir das auch zu"

"Er brennt, er will das", sagte Söder über Huber. Der Generalsekretär brauche Organisationstalent, Basisnähe, er müsse kommunizieren und die Partei repräsentieren können. "Es schadet nichts, wenn er auch kämpfen und manchmal auch beißen kann", betonte Söder und sagte zu Huber: "Ich vertraue dir zu 100 Prozent, ich traue dir das auch zu."

Auch im bayerischen Kabinett hätte es nach Worten Söders geeignete Kandidatinnen und Kandidaten gegeben. Unter anderem Agrarministerin Michaela Kaniber war als mögliche Generalsekretärin gehandelt worden. Er habe aber nun keine Lücke im Kabinett reißen wollen, sagte Söder.

Hubers Kür erfolgte in aller Eile und unter hohem Zeitdruck, nachdem Stephan Mayer am Dienstag nach nur gut zwei Monaten Amtszeit seinen Rücktritt als Generalsekretär erklärt hatte. Der 48-Jährige nannte dafür in einer schriftlichen Erklärung gesundheitliche Gründe. Zugleich räumte Mayer allerdings eine "möglicherweise" im Rückblick nicht angemessene Wortwahl einem "Bunte"-Journalisten gegenüber ein. Der Journalist hatte Mayer vorgeworfen, ihn telefonisch bedroht zu haben, im Zusammenhang mit einem Bericht über dessen Privatleben.

Nächste Landtagswahl als Söders Schicksalswahl

Söder kündigte dann am Mittwoch an, die Nachfolge rasch zu klären. Angesichts der im Herbst 2023 bevorstehenden Landtagswahl, die für die CSU und auch für Söder persönlich als Schicksalswahl gilt, ist das Amt des Generalsekretärs ein zentraler Schlüsselposten.

− cav/dpa