Das Drehbuch für den palästinensisch-israelischen Konflikt werde im Iran geschrieben, sagt Prof. Michael Wolffsohn. Als Hintergrund sieht der Historiker die Neuverhandlungen um das Atomabkommen mit Teheran.
(Das komplette Interview im Wortlaut lesen Sie mit PNP Plus.)
Der weiteren Eskalation Einhalt gebieten könne in erster Linie "eine vernünftige Iran-Strategie", sagte Wolffsohn im Interview der Passauer Neuen Presse. Der Konflikt sei nur scheinbar einer zwischen Israel und der Hamas. "Das Drehbuch sind aber die Verhandlungen zur Wiederbelebung des Atomabkommens mit Teheran", erklärte der Nahost-Experte: "Hamas ist dabei im israelisch-palästinensischen Konflikt der verlängerte Arm des Iran", der zeigen wolle, dass ohne ihn nichts im Nahen Osten geht.
Der Iran versuche momentan über die Hamas, den Preis für das Atomabkommen hochzutreiben, glaubt Wolffsohn. Der Iran ist nach seinen Worten "ein permanenter Destabilisierungsfaktor in der Region", der diese Rolle weiter spielen werde, wenn er das Atomabkommen bekomme. Die Gefahr eines Flächenbrandes in Nahost sieht Wolffsohn jedoch nicht.