Deutsche Intensivmediziner warnen vor einem verfrühten Zurücklehnen in der Corona-Pandemie aufgrund sinkender Ansteckungszahlen.
(Das Interview im Wortlaut lesen Sie mit PNP Plus.)
"Wir behandeln noch immer mehr als 3000 Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung auf den Intensivstationen", sagte Professor Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), der Passauer Neuen Presse. "Das sind mehr als in der Spitze der ersten Welle", erklärte Marx. Er könne daher noch keine Entwarnung geben.
Außerdem dämpft Marx die Hoffnung auf ein wirksames Medikament gegen Corona in naher Zukunft. "Ich befürchte, es wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bevor wir Covid-19 gezielt medikamentös behandeln können", sagte er. Wie lange die Medikamenten-Entwicklung gegen Viren dauern könne, sehe man an der HIV-Erkrankung. "Wir brauchen sicherlich in Zukunft Medikamente gegen das Coronavirus, da es nicht einfach verschwinden wird, sondern wir immer wieder Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen sehen werden", erklärte der Intensivmediziner.