PNP-Interview
Wehrbeauftragter: "Umschichtung hin zu Zeitsoldaten"

21.01.2020 | Stand 19.09.2023, 22:35 Uhr

Hans-Peter Bartels, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages

Hans-Peter Bartels, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages, hält eine Libyen-Mission trotz knapper Ressourcen bei der Bundeswehr für leistbar.

"Am Ende ist es immer eine Frage, wo man Prioritäten setzt. Wenn es eine neue wichtige Aufgabe gäbe, würde man das sicher hinbekommen", sagte Bartels der Passauer Neuen Presse. Allerdings stehe diese Entscheidung noch nicht an. "Man sollte jetzt nicht den dritten Schritt vor dem zweiten machen. Ob eine Militärmission in Libyen unter Führung der UN oder der EU sinnvoll ist, hängt davon ab, dass es das, was man überwachen will, in der Praxis tatsächlich gibt: nämlich einen Waffenstillstand und einen Plan, zum Frieden überzugehen", sagte Bartels. Grundsätzlich müsse die Bundeswehr immer darauf vorbereitet sein, dass neue Herausforderungen auf sie zukämen.

Angesichts des Nachwuchsmangels bei der Bundeswehr sieht Bartels bei der Werbung von Personal eine Umschichtung weg von Freiwillig Wehrdienstleistenden und hin zu Zeitsoldaten. Zeitsoldaten seien effektiver, weil sie länger bei der Bundeswehr blieben, so Bartels. "Die Bundeswehr ist ein ziemlich attraktiver Arbeitgeber, was zum Beispiel die extrem vielfältige Ausbildungslandschaft angeht: vom Gabelstaplerschein bis zur Promotion in Alter Geschichte, das geht alles bei vollem Gehalt. Damit kann man punkten", erklärte der Wehrbeauftragte. Eine Herausforderung sei aber die Vereinbarkeit von Dienst und Familienleben.

− pnp

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