PNP-Interview
Lauterbach: Nicht mehr Abtreibungen durch Trisomie-Bluttests

12.04.2019 | Stand 20.09.2023, 0:07 Uhr

Professor Karl Lauterbach, Gesundheitsexperte der SPD, geht nicht davon aus, dass es zu mehr Abtreibungen käme, wenn vorgeburtliche Trisomie-Bluttests zur Kassenleistung würden. −Foto: Ralf Hirschberger/dpa

Professor Karl Lauterbach, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion und Gesundheitsexperte seiner Partei, geht nicht davon aus, dass es zu mehr Abtreibungen käme, wenn vorgeburtliche Trisomie-Bluttests zur Kassenleistung würden.

"Diese Befürchtung wäre berechtigt, wenn man das Verfahren als Screening-Test bei jeder gesunden Frau einsetzen würde. Wir wollen den Test aber nur für Frauen, die Hochrisiko-Fälle sind und bei denen es schon im Screening Auffälligkeiten gegeben hat. Dann wird es nicht zu mehr Abtreibungen kommen", sagte er der PNP.

Lauterbach warnte: "Wenn man ihn (den Bluttest) nicht erstatten würde, würde man einkommensschwächere Frauen zwingen, den gefährlicheren Test zu machen. Das kann man nicht vertreten. Das wäre eine Bevormundung und Gefährdung der Frauen. Nicht jede Frau kann mit einer solchen Schwangerschaft klarkommen. Auch aus medizinischen Gründen."

Weitere Bluttests lehnt Lauterbach aber ab: "Es gibt auch kritische Bluttests für Schwangere, die jetzt in der Vorbereitung sind. Diese lehne ich genauso klar ab wie ich den Bluttest auf Trisomie 21 befürworte."

Das komplette Interview lesen Sie am Freitag in Ihrer PNP.