Ungewöhnlich viele Staubpartikel
Während der Ostertage zieht Saharastaub über Deutschland

30.03.2024 | Stand 31.03.2024, 11:06 Uhr |

„Der Saharastaub ist schon eingetroffen, das sieht man an einer gelblichen Trübung in der Luft“, sagte Christian Herold, Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD), am Karsamstag. − Symbolbild: Andre März/dpa

Selbst Sonnenlicht erscheint gelblich-trüb: Saharastaub zieht über Deutschland. Das Phänomen ist derzeit extrem ausgeprägt – allein über der Schweiz liegen 180.000 Tonnen Staubpartikel.



Während der Ostertage zieht Saharastaub über Deutschland. „Der Saharastaub ist schon eingetroffen, das sieht man an einer gelblichen Trübung in der Luft“, sagte Christian Herold, Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD), am Karsamstag. Das Phänomen sei in vielen Teilen Deutschlands zu beobachten, in der höchsten Konzentration aber im Westen des Landes. Allein über der Schweiz hingen am Samstag nach Angaben eines Meteorologen Modellrechnungen zufolge 180.000 Tonnen Saharastaub in der Luft. Das sei ungewöhnlich viel, hieß es. Normalerweise bringe der Wind eher die halbe Menge davon bis in die Schweiz.

Gelblich-trüber und milchiger Sonnenschein



Der Wüstenstaub in der Luft kann den Sonnenschein milchig und getrübt erscheinen lassen. In Deutschland sollte das Phänomen auch am Ostersonntag noch sichtbar sein. Am Montag solle eine Kaltfront den Staub dann abziehen lassen, sagte Herold.

Saharastaub in der Luft ist laut DWD in Mitteleuropa kein seltenes Naturphänomen. Solche Staubpartikel werden demnach im Jahr etwa fünf- bis 15-mal nach Europa getragen. „In der Intensität ist das eher selten“, sagte DWD-Meteorologe Herold indes zum aktuellen Ausbruch.

Zu dieser Jahreszeit keine Seltenheit



Auch in weiten Teilen der Schweiz trübte am Samstag gelb-rötlicher Saharastaub die Sicht. Der Staub wird in der größten Trockenwüste der Welt in Nordafrika aufgewirbelt, und der Wind kann die feinen Partikel Tausende Kilometer weit nach Norden tragen. Das passiert vor allem im Frühjahr und im Herbst.

Am Samstag fegte ein kräftiger Föhnsturm mit heftigen Böen über die Alpen. Oberhalb von Andermatt in der Schweiz wurden am späten Freitagabend Sturmböen mit Spitzengeschwindigkeiten von 190 Kilometern pro Stunde gemessen, wie der Wetterdienst SRF Meteo am Samstag berichtete. Das stürmische Wetter soll dort leicht abgeschwächt bis Ostermontag anhalten.

− dpa

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