Bei den Überschwemmungen im Osten Spaniens infolge heftiger Regenfälle sind nach Angaben der Rettungskräfte mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen. Erst in der Nacht zum Montag hatten Unwetter Teile Mallorcas unter Wasser gesetzt.
Laut einer vorläufigen Bilanz aus den Angaben verschiedener Sicherheitsbehörden und Rettungskräfte gebe es in der Provinz Valencia mindestens 51 Todesopfer, teilten die örtlichen Rettungsdienste am Mittwoch im Online-Dienst X mit. Die Identifizierung der Leichen dauere an.
Am Dienstag waren starke Regenfälle auf Ost- und Südspanien niedergegangen und hatten Straßen mit schlammigen Wassermassen geflutet. In einigen Gegenden fiel nach spanischen Medienberichten an einem einzigen Tag mehr als die sonst in einem Monat übliche Niederschlagsmenge. Regionalregierungschef Carlos Mazón erklärte, es handele sich um eine „noch nie dagewesene Situation“.
Besonders schlimm ist die Lage in den bei Urlaubern sehr beliebten Mittelmeer-Anrainer-Regionen Andalusien, Murcia und Valencia. Dort wurden vielerorts Straßen, Häuser und Felder überschwemmt sowie Autos und Bäume von den Wassermassen mitgerissen. In einigen Gebieten waren Anwohner in ihren Häusern eingeschlossen und setzten in sozialen Medien Notrufe ab, wie die Zeitung „El País“ berichtete.
Hagelkörner so groß wie Golfbälle
Neben heftigen Regenfällen gab es auch Hagel und starke Windböen. In der andalusischen Küstenortschaft El Ejido unweit von Almería, wo der Hagel bereits in der Nacht zum Dienstag besonders heftig gewütet hatte, wurden Felder und Hunderte Fahrzeuge schwer beschädigt. „Die Hagelkörner waren so groß wie Golfbälle“, sagte Landwirtin Mercedes González (46) der Zeitung „El País“. „Es schien wie der Weltuntergang.“
Vielerorts im Süden und im Osten Spaniens mussten Autobahnen und Landstraßen gesperrt werden. Auch der Flug- und der Bahnverkehr wurde beeinträchtigt. An zahlreichen Schulen und Universitäten fiel der Unterricht aus.
Militäreinheit soll Rettungskräfte unterstützen
Die spanische Regierung in Madrid setzte wegen der Überschwemmungen einen Krisenstab ein. Er traf erstmals am späten Dienstagabend zusammen. Die Regierung entsandte eine auf Rettungseinsätze spezialisierte Militäreinheit nach Valencia, um die örtlichen Dienste zu unterstützen.
Die Regenfälle sollen den Vorhersagen zufolge bis mindestens Donnerstag anhalten. Wissenschaftler warnen, dass extreme Wetterereignisse wie Starkregen, Hitzewellen und Stürme durch den Klimawandel verstärkt werden.
− afp/dpa/che
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