Verkehrsstreik
Steht Deutschland am 27. März still? Verdi und EVG planen wohl Mega-Streik

12.03.2023 | Stand 13.03.2023, 12:59 Uhr

−Symbolbild: Oliver Berg/dpa

Am 27. März wollen die EVG und Verdi gemeinsam im Verkehrsbereich streiken. Das geht aus einem Medienbericht hervor. Von dem eintägigen Warnstreik werden neben der Deutschen Bahn auch der Öffentliche Nahverkehr, die Flughäfen und die Autobahngesellschaft des Bundes betroffen sein.



Wie die Bild am Sonntag berichtet, planen die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di sowie die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) offenbar für den 27. März einen gemeinsamen eintägigen Warnstreik. "Wenn wir das tun, werden wir Streiks rechtzeitig ankündigen. Selbstverständlich verzahnen wir uns mit ver.di. Wir möchten keinen Wettbewerb auf dem Rücken der Beschäftigten, sondern gute Löhne für alle Beschäftigten in der Mobilitätsbranche", erklärte die stellvertretende Vorsitzende der EVG, Cosima Ingenschay, der Bild-Zeitung.

Der Streiktag sei demnach strategisch ausgesucht: An dem Montag beginnt die nächste Verhandlungsrunde für die 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen. Verdi fordert angesichts der Rekordinflation eine Lohnsteigerung von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro im Monat mehr.

Das könnte Sie auch interessieren: Sattes Lohnplus und Sonderzahlung bei der Post

Bahn-Gewerkschaft fordert zwölf Prozent mehr Lohn



Die EVG will dem Zeitungsbericht zufolge sogar zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens 650 Euro im Monat mehr. Die Bahn hat für die 180.000 Beschäftigten noch kein Angebot vorgelegt. Am Dienstag treffen sich die Parteien zur zweiten Runde, eine Einigung gilt als ausgeschlossen. Verdi wollte die Streikpläne weder bestätigen noch dementieren. Die Bahn arbeitet nach „Bild“-Informationen bereits an Notfallplänen für den 27. März.

Bei den Bürgern treffen die Gewerkschaften mit ihrem Arbeitskampf auf Rückhalt: 53 Prozent haben laut einer repräsentativen INSA-Umfrage für die „Bild am Sonntag“ (1001 Befragte am 10. März) Verständnis für flächendeckende Streiks, 38 Prozent nicht.

Ver.di hatte zuletzt mehrfach zu Streiks in Kitas, Ämtern und an Flughäfen aufgerufen. Die Gewerkschaft drohte angesichts der fehlenden Einigung mit den Arbeitgebern mit einer Ausweitung der Streiks.

− nb