Ab Mitte November geht es mit der beginnenden Weihnachtsbäckerei rund in den Küchen. Manch ein Hobbybäcker kommt auf bis zu 30 Plätzchensorten bis zum Fest. Da macht es Sinn, sich über die Haltbarkeit und Lagerung von Lebkuchen, Stollen, Mürbeteigplätzchen, Pralinen und Spritzgebäck zu informieren.
Eine Weihnachtszeit ohne Lebkuchen und Plätzchen wäre wie Ostern ohne Schokohasen und Eier. Damit es schon am ersten Advent eine schöne Auswahl auf dem Plätzchenteller gibt, beginnt in vielen Küchen bereits Mitte November die Weihnachtsbäckerei.
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Da aber viele Sorten ganz unterschiedlich bei Haltbarkeit und Lagerung sind, lohnt es sich vorab einen groben Plan zu machen, wann man welche Gebäcksorten am besten macht. Wir haben eine kleine Übersicht:
Weihnachtsbäckerei beginnt mit Stollen
Stollen ist eine der traditionellsten Gebäcksorten in Deutschland zu Weihnachten. Ob klassisch nach dem berühmten Dresdner Christstollen oder abgewandelt als Butter-, Mandelstollen oder Mohnstriezel - grundsätzlich sollte man den Stollen einige Wochen - mindestens zwei - nach dem Backen ziehen lassen, damit er sein einzigartiges Aroma entfalten kann.
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Wie lagert man Stollen?
Damit der Stollen saftig und aromatisch wird, kommt es auf die richtige Lagerung an. Wichtig dabei ist auch die Kruste aus einem Butter-Puderzucker-Gemisch (der Stollen wir direkt nach dem Backen dick mit Butter bepinselt und in Puderzucker gewälzt, der Vorgang wird mehrfach wiederholt). Durch die daraus entstehende Kruste wieder die Oberfläche des Stollens versiegelt, und er bleibt innen schon weich und saftig. Dann wird er am besten dick in Alufolie eingewickelt oder von einem Leintuch umhüllt in einer Blechdose an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort gelagert.
Plätzchenrezepte und viele andere leckere Sachen zum selber machen finden Sie auf unserer Rezepte-Seite.
Lebkuchen, Alpenbrot und Zimtsterne wollen durchziehen
Wenn der Stollen verstaut ist, kommen direkt Leb- und Honigkuchen, Alpenbrot und Zimtsterne an die Reihe. Denn auch die sind voller Gewürze wie Zimt, Kardamom, Anis und Muskat. Denen muss man Zeit geben, damit sie ihr Aroma richtig entfalten können. Lebkuchen freuen sich im Übrigen auch, wenn man sie nach dem Backen noch ein bis zwei Tage offen auf dem Blech liegen lässt.
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Lebkuchen und Zimtsterne richtig aufbewahren
Lebkuchen, Zimtsterne, Honigkuchen oder Alpenbrot packt man nach dem Backen und komplett ausgekühlt am besten ganz klassisch in einerBlechdose. In die gibt man dann auch einen Apfelschnitz. Der sorgt dafür, dass das Gebäck weich und saftig bleibt. Aber Achtung: Das Apfelstück kann natürlich auch zu schimmeln beginnen und im schlechtesten Fall den ganzen Doseninhalt ruinieren. Darum sollte alle paar Tage ein kontrollierender Blick hinein geworfen und das Obststück gegebenenfalls ausgewechselt werden. Richtig aufbewahrt sind Lebkuchen und Zimtsterne mindestens vier bi sechs Wochen haltbar.
Spitzbuben, Vanillekipferl und Spritzgebäck
Nach Stollen und Lebkuchen kommen alle Plätzchen aus Mürbeteig oder ähnlichem in den Ofen. Dazu gehören Spitzbuben, Vanillekipferl oder Spritzgebäck aus Mehl, Zucker,Butter und gegebenenfalls Ei(-gelb). Mürbeteigplätzchen halten sich in Blechdosen verpackt und kühl gelagert bis zu acht Wochen. Da sie aber von Anfang an richtig gut schmecken und diesbezüglich nicht erst eine Aufwärmphase brauchen, macht man Stollen und Lebkuchen zuerst.
Mürbeteigplätzchen legen bei der Aufbewahrung übrigens Wert auf Blechbüchsen. In Plastikdosen verpackt werden sie schnell weich und labrig. Aber Achtung: Die bis zu acht Wochen Haltbarkeit gelten nur bei reinen Mürbeteigplätzchen oder wenn sie mit Konfitüre oder Schokolade kombiniert werden. Reichert man sie mit fetthaltigen Cremes an, reduziert sich die Haltbarkeit drastisch auf wenige Tage.
Florentiner und Feenküsse kurz vor dem Fest backen
Und da kommen wir auch schon zu den letzten Plätzchen auf unserer Backliste für Weihnachten. Ganz zum Schluss kommen schnell verderbliche Sorten wie Florentiner, Feenküsse (mit Baiserhaube) oder Kappenzipfel (mit einem Topping aus Schoko-Haselnusscreme-Topping). Die lassen sich teilweise nur eine Woche aufbewahren, und sollten daher erst kurz vor dem Fest zubereitet werden. Das gleiche gilt für Pralinen. Bei diesen Sorten ist es zudem besonders wichtig, sie kalt zu lagern.
Fehler beim Plätzchen backen und aufbewahren
Ganz egal, welche Sorte man macht - Zeit und Geld kosten sie alle. 2024 ganz besonders, da der Butterpreis vor Weihnachten drastisch angezogen ist. Darum sollte man nichts riskieren und diese Fehler beim Plätzchen backen und aufbewahren dringend vermeiden:
- Wenn das Gebäck im Ofen ist, sollte man immer ein Auge darauf haben. Mürbeteigplätzchen zum Beispiel können bereits nach wenigen Minuten fertig sein und werden sehr schnell sehr braun.
- Plätzchen nie heiß oder warm verpacken! Sonst werden schnell matschig und können verschimmeln.
- Plätzchen, die mit Zuckerguss oder Schokolade verziert sind, immer erst trocknen lassen, bevor sie in die Büchse kommen. Sie kleben sonst zusammen.
- Plätzchen bitte nicht in den Kühlschrank! Dort kann das Weihnachtsgebäck schnell bröselig werden. Vor allem Plätzchen mit Schokolade mögen die Kälte nicht, die Schoko kann grau werden und schaut nicht mehr schön aus. Genießbar ist sie aber dennoch.
Plätzchen-Reste verwerten
Und vielleicht kennen Sie das auch - man backt und backt und kann nach Weihnachten keine Plätzchen mehr sehen. Aber Reste müssen nicht sein, Plätzchen lassen sich gut verwerten. Vor allem Mürbeteig und Lebkuchen bieten sich hier an. Im Mixer zerbröselt ergeben sie mit Butter vermischt einen leckeren Kuchenboden. Man kann die Brösel auch als Deko für ein Dessert verwenden. Oder man macht für die Silvesterparty leckere Cakepops oder Rumkugeln - nach dem Motto aus alt mach neu!
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