Umzüge am 11. November
Laternen, Lieder, Nächstenliebe: Die Geschichte von Sankt Martin und seinen Bräuchen

11.11.2024 | Stand 12.11.2024, 11:26 Uhr |

Sankt Martin kam auf seinem Pferd geritten und teilte seinen Mantel für einen Bettler, das wissen viele. Aber warum gibt es deswegen Laternenumzüge?

Er zerteilte seinen Mantel und gab eine Hälfte einem frierenden Bettler. Das ist die Geschichte von Sankt Martin. Am 11. November ist Martinstag.

  

Rund um dieses Datum ziehen Kinder mit Laternen umher und singen Lieder. Aber wer war eigentlich dieser Sankt Martin und was haben die Umzüge damit zu tun? Diese und andere Fragen beantworten wir hier.

Wer war Sankt Martin?



Der Mann, der als Sankt Martin bekannt wurde, hieß eigentlich Martin von Tours. Er war ein römischer Soldat und lebte vor mehr als 1.600 Jahren. Dass er seinen Mantel mit einem Bettler teilte, ist wohl die bekannteste seiner guten Taten. Er soll aber noch viele andere vollbracht und sich für arme Menschen eingesetzt haben. Später wurde er ein Bischof der Kirche in der Stadt Tours, im heutigen Frankreich. Sankt Martin steht für die Nächstenliebe, die Jesus gepredigt hat. Damit ist gemeint: Behandle andere so, wie du auch behandelt werden möchtest.

  

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Warum gibt es Laternenumzüge?



Bei dem Umzug werden die Geschichte und der Ritt von Sankt Martin nachgestellt. Oft ist deswegen auch ein Pferd dabei. Die Lichter der Laternen haben eine symbolische Bedeutung. Es heißt, Sankt Martin habe mit seinen guten Taten Licht in die dunkle Welt gebracht. Und es passt noch mit anderen Traditionen zusammen: Schon im Mittelalter haben Kinder nach der Erntezeit Rüben und Kürbisse ausgehöhlt. Sie schnitzten Sonne, Mond und Sterne hinein und stellten sie in die Fenster oder auf einen Stock. So sahen die ersten Laternen aus.

Was für Bräuche gibt es noch?



In manchen Gegenden gibt es außerdem große Martinsfeuer. Es werden Weckmännchen gegessen und es gibt Gänsebraten. Zu den Gänsen wird folgende Geschichte erzählt: Sankt Martin wollte erst kein Bischof werden. Er versteckte sich in einem Gänsestall. Das Geschnatter der Tiere habe ihn dann verraten. Doch auch aus anderen Gründen wurden früher zu dieser Zeit häufig Gänse gegessen: Anfang November mussten die Bauern eine Abgabe an die Besitzer ihrer Felder leisten. Das heißt, die mussten etwas ihrer Ernte abgeben. Oft gaben sie dann Gänse weg.

− dpa

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