„Orange the World“ heißt die UN-Kampagne, die auf Gewalt und Unterdrückung von Frauen aufmerksam machen will. Seit 1991 beginnt sie am 25. November mit dem Orange Day - und ist wichtiger denn je, wie die aktuellen Gewaltstatistiken zeigen. Immer populärer werden daher Geheimcodes und Handzeichen, mit denen betroffene Frauen Hilfe bekommen können.
Ob auf dem Nachhauseweg, auf der Arbeit oder im heimischen Schafzimmer - Gewalt gegen Frauen kann überall passieren. Und sie nimmt jedes Jahr zu, wie die Statistiken des Bundeskriminalamtes und der Polizei belegen. Aber es gibt Mittel und Wege, wie Frauen auf ihre Notlage aufmerksam machen können. In den vergangenen Jahren haben sich Codes und Handzeichen etabliert, mit denen eine Betroffene um Hilfe bitten kann.
Geballte Faust als Hilferuf
Es ist unauffällig, aber zugleich eindeutig: Die Kanadische Stiftung für Frauen etablierte 2020 im Zuge des zunehmenden häuslichen Gewalt gegen Frauen während der Corona-Lockdowns mit einem Video in den Sozialen Medien ein Handzeichen. Die Hand heben und dann mit umschlossenem Daumen eine Faust bilden - das Video ging viral und gilt seitdem weltweit als Hinweis auf häusliche Gewalt.
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Da dieses Handzeichen als geheimer Hilferuf zu verstehen ist, kann die Betroffene in den seltensten Fällen nach Grund und Ursache gefragt werden. Daher ist es durchaus angebracht, sofort die Polizei zu verständigen.
Luisa ist in Bars bekannt, Panama auf Festivals
Aber nicht nur dieses Handzeichen ist ein versteckter Hilferuf. In deutschen Bars ist mittlerweile auch Luisa bekannt. Wer in einer Kneipe oder einem Club belästigt wird, dem hilft Luisa. Geht eine Frau an die Theke und fragt den Wirt oder den Barkeeper „Ist Luisa da?“ weiß dieser sofort, dass die Frau Hilfe benötigt. Dann können der Barbetreiber, das Sicherheitspersonal oder auch die Polizei einschreiten.
Genauso funktioniert „Panama“ auf Festivals. Wer dort das Personal oder die Security nach dem Weg nach Panama fragt, macht klar: Ich brauche Hilfe.
Viola als virtueller Wegbegleiter
Die meisten Frauen fühlen sich unwohl, wenn sie in der Dunkelheit alleine zu Fuß unterwegs sind. Vor allem spät nachts sind die Personen, die eine Frau dann als telefonische Begleitung anrufen kann, eher rar. Da springt Viola ein. „Violawalkhome“ ist eine App, über die man 24/7 einen Ansprechpartner für genau solche Situationen findet. In Italien gegründet, ist dieser Service mittlerweile europaweit in 16 Sprachen verfügbar. Die Betreiber betonen aber, dass ihr Service „Gender unabhängig“ ist und jedem zugute kommt, der Hilfe benötigt.
Und dann gibt es da noch die „Maske 19“. Sie ist vor allem im Gesundheitswesen im Umlauf. Eine Frau, die eine Praxis oder eine Apotheke betritt und nach der „Maske 19“ fragt, signalisiert eine Notsituation. Im Normalfall wird vom Personal dann sofort der Polizeinotruf gewählt. Diese Idee stammt von der Union Deutscher Zonta Clubs, die sich für Rechte der Frauen einsetzt.
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