Warntag
Warum am 8. Dezember in Deutschland alle Handys gleichzeitig klingeln

02.10.2022 | Stand 22.09.2023, 5:02 Uhr

Am 8. Dezember 2022 findet der bundesweite Warntag Katastrophenschutz statt. Dann sollen um 11 Uhr alle Handys gleichzeitig Alarm schlagen. −Symbolbild: dpa

Von Karin Seibold

Es wird laut am 8. Dezember um 11 Uhr: Dann werden wegen des bundesweiten Test-Warntages alle Sirenen, Handys, das Fernsehen und das Radio ihre Warnmittel testen.



Dieser Aktionstag soll zeigen, ob das Warnsystem in Deutschland funktioniert - und er soll die Bevölkerung dafür sensibilisieren. Es geht um Katastrophenwarnung, um Vorbereitung auf den Ernstfall.

Der letzte solche Testlauf fand am 10. September 2020 statt. Dabei lief allerdings einiges nicht gut. Viele Sirenen funktionierten nicht, Warnmeldungen wurden zu spät versandt. Jetzt will das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) es besser machen - und mehr Menschen erreichen.

Die Meldungen auf dem Handy

Die Meldungen auf dem Handy sollen via Cell Broadcast versendet werden - einem System, das ähnlich SMS Mitteilungen verschickt. Diese Mitteilungen sollen als Pop-Up auf dem Display erscheinen, egal, ob das Handy leise oder auf laut geschaltet ist soll damit ein Alarm ausgelöst werden. Nach Angaben der Bundesnetzagentur wird ein Sirenen-Ton von dem Endgerät abgespielt, selbst wenn das Handy auf stumm geschaltet ist oder sich im „nicht-stören-Modus“ befindet.

So funktioniert Cell Broadcast

Andere EU-Länder nutzen dieses System schon länger, in Deutschland soll es Ende Februar 2023 den regulären Betrieb aufnehmen. Cell Broadcast soll andere Apps wie etwa KatWarn ergänzen. „Die Technologie Cell Broadcast setzt voraus, dass das Mobilfunknetz störungsfrei funktioniert und das Endgerät eingeschaltet ist“, teilt das BBK auf seiner Internetseite mit. Und weiter: „Grundsätzlich kann der Empfang von Cell Broadcast-Warnmeldungen in Abhängigkeit vom Mobilfunkendgerät und der jeweiligen Software auf dem Mobilfunkendgerät individuell unterdrückt werden. (...) Dies gilt nicht für Warnmeldungen mit der höchsten Warnstufe (Warnstufe 1).“

Das sagt die Innenministerin

Bundesinnenministerin Nancy Faeser erklärt dazu: „Wir müssen uns für die Zukunft besser für Krisenlagen wie Wetterextreme, Waldbrände oder Hochwasser wappnen. Dazu gehören vor allem moderne Systeme, um die Bevölkerung bei Gefahren schnell und zielgerichtet zu warnen. Neue Systeme müssen wir testen, um sie später präzise einsetzen zu können.“