Fragen & Antworten
Refurbished Produkte: Das steckt hinter dem Techniktrend

19.09.2021 | Stand 21.09.2023, 4:39 Uhr

Viele kaufen mittlerweile lieber generalüberholte als neue Geräte. Experten geben Tipps, was Verbraucher dabei beachten sollten. −Symbolbild: dpa

Immer mehr Unternehmen spezialisieren sich auf die Generalüberholung von technischen Produkten. "Refurbished" nennt sich der Trend. Versicherungsexperten erklären, was dabei zu beachten ist.

Renoviert wurde schon immer. Neu ist, dass spezialisierte Fachhändler zunehmend technische Produkte wie etwa Smartphones, Laptops oder auch einen Thermomix kaufen, wieder aufbereiten und weiterverkaufen. Antworten auf die wichtigsten Fragen:



Was bedeutet refurbished?

Refurbished heißt übersetzt "renoviert" oder "generalüberholt". Refurbished Geräte sind den Experten zufolge gebrauchte Geräte, deren Makel ausgebessert wurde. Dabei gehe es vor allem um technische Mängel. Äußerliche bleiben in der Regel bestehen, darauf werde beim Weiterverkauf in Online-Portalen aber aufmerksam gemacht - etwa mit Bezeichnungen wie "sehr gut", "gut", "akzeptabel" oder "wie neu".

Welche Qualitätskategorien gibt es?

- Demoware: kaum gebrauchte Geräte, zum Beispiel Ausstellungsstücke
- Gebrauchte A-Ware: gebrauchte und wieder aufbereitete Geräte
- Neuware-Sonderposten: Produkte, die zwar keine Herstellergarantie mehr haben, aber noch nie benutzt wurden
- Gebrauchte B-Ware: Technik, die vielleicht Gebrauchsspuren hat, sonst aber funktioniert

Was wird erneuert?

Was und wie viel repariert wird, hänge vom Anbieter ab, so die Experten. In der Regel werden die Geräte von innen und außen gereinigt. Dabei werden Daten gelöscht, die technischen Details erfasst und ein Hardwaretest mit möglicher Reparatur durchgeführt.

Ist das sicher?

Bei Ware, die online von gewerblichen Refurbished-Werkstätten gekauft wurde, besteht den Experten zufolge ein gesetzliches Widerrufsrecht von 14 Tagen und eine Gewährleistungsfrist von mindestens zwölf Monaten. Oft werde auch ein Rückgaberecht von bis zu 30 Tagen und eine zusätzliche Garantie von bis zu 36 Monaten eingeräumt. Das könne je nach Anbieter variieren.

Was sind die Vorteile?

Zum einen könne man gute Geräte für kleines Geld bekommen. Auch der Umweltaspekt sei nicht zu unterschätzen. Elektroschrott werde dadurch minimiert und Ressourcen gespart. Zudem umgehe man auf diese Weise die geplante Obsoleszenz - davon wird gesprochen, wenn Hersteller bewusst kleine Fehler oder Schwächen in Geräte einbauen, um deren Lebensdauer zu verringern.

Wie funktioniert refurbished?

Der Weg zu Refurbished-Anbietern wie etwa Refurbed, reBuy, clevertronic oder Backmarket funktioniert nach Auskunft der Experten so: Auf der jeweiligen Internetseite gibt man die Artikelnummer des Geräts ein oder scannt sie ab, beschreibt den Zustand des Geräts und erhält ein Angebot für einen Kaufpreis. Ist der Preis akzeptabel, erhält man vom Käufer einen Postschein, mit dem das Gerät an ihn verschickt werden kann.

− tka