Wie wollen wir zusammenleben?
Wochen zur Demokratie in Passau beginnen am 14. Oktober

12.10.2022 | Stand 19.09.2023, 4:19 Uhr

Ist das undenkbar oder gut möglich? Ein Apfelbaum auf der grauen Kiesfläche am Passauer Domplatz regt als Fotomontage dazu an, über Veränderungen nachzudenken. Im Ideenlabor der Wochen zur Demokratie werden die besten Ideen prämiert mit einer Anschubfinanzierung. −Foto: Asenkerschbaumer/Montage: Muckenschnabl

Für jede Sparte der Künste gibt es eine Fülle von Kulturfestivals – in Passau gibt es nun zum vierten Mal ein Festival für die Grundlagen jedes freien kulturellen Lebens: die "Wochen zur Demokratie", die vom Bündnis für Demokratie und Toleranz ausgezeichnet wurden und 2022 unter anderem die frühere Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger zu Gast haben.

Nach dem Auftakt mit der Langen Nacht der Demokratie am 2. Oktober beginnt am Freitag, 14. Oktober, das Hauptfestival. Bis 4. November wird mit verschiedensten Formaten die Demokratie gefeiert, hinterfragt, und gelebt. Geboten sind unter anderem Konzerte, Ideenlabor, Diskussionsrunden, Lesungen, Workshops, Theater und Filme.

"Im Zentrum unseres Demokratiefestivals steht die Frage, wie wir hier in der Region in Zukunft zusammenleben wollen", sagen die Veranstalter, ein Verbund engagierter Bürger in einem gemeinnützigen Verein, der von Stadt und Land Passau sowie von der Universität gefördert wird. Das Festival ist zugleich mehr als ein Angebot zum Konsumieren, es ist eine Einladung, sich zu beteiligen: "Unsere Wochen zur Demokratie stehen offen für alle, die unsere wertvolle Demokratie aktiv mitgestalten möchten."

Zum Start sprechen Menschen aus Wirtschaft, Bildung und Kultur am Freitag um 18 Uhr im Musikclub Zauberberg beim "Demokra-Talk" und bei freiem Eintritt miteinander. Der prominenteste Gast ist am 20.10. um 18 Uhr in Passau: Die frühere Bundesministerin und Verfechterin der liberalen Gesellschaft, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, diskutiert mit weiteren Gästen in einer "Fishbowl-Talkrunde" im Pfarrsaal St. Michael in Grubweg. Am Tag davor, am 19.10., um 19.30 Uhr, wird in der Aula der Gisela-Schulen Niedernburg referiert und nachgedacht, wie wir heute umgehen können mit "Tätern, Helfern, Trittbrettfahrern", sprich mit Personen aus der eigenen Region, die sich in der Nazizeit belastet haben.

Zwei Veranstaltungen widmen sich dem Dichter und DDR-Dissidenten Reiner Kunze (21.10. und 27.10.). Besonders schön: Im Ideenlabor (22.10.) sind Ideen für Nachbarschaft, Klima, Zusammenhalt oder gesucht. Die besten Idee wird mit 1000 Euro Anschubfinanzierung belohnt; Anmeldung bis 17.10. an ideen@wochen-zur-demokratie.de.

Raimund Meisenberger

Gesamtprogramm auf der Seite wochen-zur-demokratie.de