Seine Worte hallten lange nach. „Ich möchte, dass wir das im Konzert für ihn spielen und nach oben senden.“ Das sagte Simon Rattle am vergangenen Sonntag, als auf der Anspielprobe zum ersten Konzert in Taiwan das Vorspiel zu Richard Wagners „Lohengrin“ erklang. Das Schweigen war groß auf dem Podium, größer noch die schwelende Betroffenheit. Eine seltsame Stimmung machte sich breit, und das kann womöglich auch gar nicht anders sein. Denn am vergangenen Sonntag vor genau fünf Jahren war Mariss Jansons, der langjährige, höchst verdiente Chefdirigent von Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BR), verstorben.