Coole Grooves, heiße Raketen
Pyro- und Popspektakel: Der „Sommernachtstraum“ entzündet Begeisterung im Olympiapark

21.07.2024 | Stand 21.07.2024, 19:00 Uhr |

Starke Stimme, souliger Sound: Stefanie Heinzmann auf der Hauptbühne. − Foto: Stefan M. Prager

Trotz nicht optimaler Wetterbedingungen zieht es die Fans am Samstag in Scharen in den Münchner Olympiapark. Mit 30000 sind es zwar ein paar weniger als im Vorjahr, aber alle, die sich trotz Regen am Nachmittag auf den Weg gemacht haben, kommen beim „Sommernachtstraum“ auch in diesem Jahr auf ihre Kosten. Was nicht zuletzt an dem vielfältigen Musikprogramm auf den über das Gelände verteilten großen und kleinen Bühnen liegt. Die Veranstaltung ist eben nicht nur ein perfektes Pyro-, sondern auch ein Popspektakel.

So sorgen auf der Hauptbühne Deutschpopperin Melle, ihre Schweizer Kollegin Stefanie Heinzmann und Nico Santos für Spaß und Stimmung. Heinzmann macht das mit souligen Grooves, die gerne auch mal jazzen dürfen. Und mit starker Stimme, die gerade in den ruhigen Momenten während eines akustischen Parts besonders wirkt. Stark auch ihre Ansagen, die sich häufig um den Glauben an einen selbst drehen.

Mental in eine ähnliche Kerbe schlägt auch der Headliner Nico Santos mit Aussagen wie „Schön, dass ihr so seid, wie ihr seid“. Musikalisch ist er mit einem rockigen Start mit „Play With Fire“ und zunehmender Poppigkeit anders unterwegs. Aber auch er sorgt für große Grooves und beste Unterhaltung.

Verlässt man seinen Platz vor der Hauptbühne und begibt sich Richtung Halbinsel in Nähe des Eisstadions, kommt man an einem offenen Container der sogenannten „Ballon Stage“ vorbei, auf der sich beinahe ebenerdig Singer/Songwriter wie Sarah Bugar und Lena präsentieren. Eine echte Überraschung ist das Duo Stone Water, das mit akustischen und elektrischen Gitarren und atmosphärischen, amerikanisch anmutenden Roots-Rock-Klängen begeistert. Dank der Beschaffenheit der Bühne und der damit verbundenen Nahbarkeit der Musiker hat das einen charmanten straßenmusikalischen Touch.

Auf der nur ein wenig weiter entfernten „Pool Stage“ auf dem Dach der kleinen Olympiahalle kann man in aufblasbaren Pools chillen und sich mit elektronischen Sounds vergnügen. Von diesen gibt es noch mehr auf der Halbinsel-Bühne während des DJ-Sets von Kid Simius. Für organische Grooves mit afrikanischen Soul, urbanen Klängen und Disco-Sounds sorgen im Anschluss Erobique & Florence Adooni mit großer funky Band.

Und dann ist da ja noch das gigantische Feuerwerk, das nach Aussagen eines Moderators sechs Monate Vorbereitungszeit gebraucht hat. Gleich der Auftakt mit viel Gold zu den Klängen der Titelmelodie von „Game Of Thrones“ hat etwas Erhabenes. Über 30 Minuten lang begeistert die Inszenierung der Pyrotechniker Antonio Parente und Thomas Jorhann. Alles was der Farb- und Formenkasten hergibt, wird perfekt choreografiert in den Himmel geschossen.

Martin Buchenberger



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