Nach der Kontroverse um das Buch „Willkommen im falschen Film“ der Kabarettistin Monika Gruber wegen Vorwürfen von Rassismus und Beleidigung gibt es nun eine Neuauflage. Gruber ist mit dem Buch zum Plassen Verlag gewechselt, der unter anderem Bücher von Alice Weidel, Donald J. Trump, Daniela Katzenberger und Mathias Döpfner im Angebot hat. „Angesichts der gegenwärtigen Lage haben wir etliche Stellen aktualisiert und einige Kapitel neu hinzugefügt. Und – das war uns sehr wichtig – wir mussten weder Stellen schwärzen noch weglassen“, sagte Gruber in einer Mitteilung des Plassen Verlages. Die neue Auflage soll am Donnerstag erscheinen.
Bloggerin Roma Maria Mukherjee hatte in einem Post auf der Plattform X vor einer Unterwanderung der „textilen Hobbyszene“ durch Rechtsextreme gewarnt. Gruber nannte Mukherjee in ihrem Buch eine Tugendwächterin und merkte an: Eine Frau dieses Namens hätte sie eher beim tantrischen Shakren-Turnen oder einem veganen Urschrei-Seminar verortet, aber nicht beim Stricken in der textilen Hobbyszene. Mukherjee sagte damals, dies sei rassistisch, ehrverletzend und beleidigend. Ihr voller Name werde genannt und sie habe Drohungen bis hin zum Mord erhalten. Die Bloggerin erhob Klage, scheiterte aber vor dem Oberlandesgericht Hamburg. Der Münchner Piper Verlag reagierte mit einer Neuauflage, in der Mukherjees Name geschwärzt wurde. In der neuen Ausgabe schreibt Gruber im Vorwort, Mukherjee habe nicht verstanden, dass es sich um Satire gehandelt habe.
„Deshalb hat die Dame nicht über sich selbst gelacht. Sondern einen riesigen Wirbel entfacht, mit ihrer Community unseren damaligen Verlag unter Druck gesetzt.“ Der Rassismusvorwurf sei unzutreffend. „Dass die Bloggerin einen Migrationshintergrund hat, war zum einen nicht klar ersichtlich und zum anderen so wurscht wie nur irgendwas. Es spielte für die humoristische Behandlung ihrer Aussage in unserem Kapitel schlicht überhaupt keine Rolle.“
Die schwarzen Balken über Mukherjees Namen sind nun verschwunden. Auch ein vom Piper Verlag gestrichener Absatz ist wieder enthalten. Darin hatten die Autoren spekuliert, die Bloggerin könne womöglich „Maria Müller“ heißen und sich nur anders nennen, weil das „schwer nach „Bund Deutscher Mädel“ klinge.
Zudem wurden die ersten beiden Kapitel überarbeitet. Hatte sich Gruber in der ersten Version an Außenministerin Annalena Baerbock abgearbeitet, ätzt sie nun gegen Wokeness oder Transmenschen. Und Hock sinniert über Migration und Messerangriffe statt über abgehobene Politiker in Berlin.
− dpa
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