Die von Dieter Hildebrandt und Sammy Drechsel 1956 gegründete Lach- und Schießgesellschaft im Münchner Stadtteil Schwabing steckt nach dem Streit der Gesellschafter in einer tiefen Krise, der Spielbetrieb ist wie berichtet eingestellt. Nun haben die beiden Gesellschafter Laila Nöth, Tochter des 2021 gestorbenen Hallenbetreibers Wolfgang Nöth, und der Passauer Kabarettist Bruno Jonas für die Lach-und-Schieß-Betriebsgesellschaft Insolvenz beantragt beim Amtsgericht München. Laut Medien sei der Grund der Finanzstatus nach der vorläufigen Bilanz 2022. Das bedeutet nach 67 Jahren das vorübergehende aus für die Traditionsbühne.
Der dritte Gesellschafter Stefan Hanitzsch hatte nach dem Ausscheiden von Till Hofmann 2021 sowohl dessen Gesellschafteranteile übernommen als auch dessen Position als Geschäftsführer. In einem Interview mit der „SZ“ hatte Jonas Hofmann vorgeworfen, dessen „lockere Art“ habe sich „in der Buchhaltung kreativ niedergeschlagen“, was zu einem „massiven Vertrauensverlust“ geführt habe. Hofmann hatte einst als 17-jähriger Schülersprecher am Passauer Gymnasium Leopoldinum Bruno Jonas für einen Auftritt dort gewonnen, es entstand eine langjährige Geschäftsbeziehung und Freundschaft („Der Till gehörte zur Familie“) – beides scheint seit 2021 beendet.
Bruno Jonas selbst hatte Stefan Hanitzsch als neuen Geschäftsführer empfohlen, was Jonas nun als „Fehler“ bezeichnet. „Der Versuch eines Neubeginns mit Stefan Hanitzsch als Gesellschafter und Geschäftsführer der jungen Generation (Jahrgang 1977) zum Jahreswechsel 21/22 ist unternehmerisch und persönlich gescheitert “, teilten er und Laila Nöth mit. Hanitzsch wurde abberufen, nun steht die Schwabinger Traditionsbühne ohne Geschäftsführung und mit Schulden da. Indes hat Till Hofmann, der nebenan Lustspielhaus und Vereinsheim betreibt, öffentlich angeboten, erneut mit Jonas und der „Lach & Schieß“ zusammenzuarbeiten.
− rmr
