"The Course of Empire" – Epic-Metal aus Bayern
Altantean Kodex aus Vilseck entführen auf eine epische Reise durch die Sagenwelt Europas

06.09.2019 | Stand 06.09.2019, 12:36 Uhr

Düstere Epik ist das Handwerkszeug von Atlantean Kodex. Die Oberpfälzer lassen sich von örtlichen Sagen inspirieren. −Fotos: Ván Records

Nach der Veröffentlichung ihres Albums "The White Goddess" (2013) hieß es, die Epic-Metal-Band Atlantean Kodex um Sänger Markus Becker und Rhythmusgitarrist Manuel Trummer habe damit alles gesagt. Nun bringt das Quintett aus Vilseck mit "The Course Of Empire" doch ein drittes Album heraus – und die zehn Lieder sind tatsächlich einmal mehr epische, kraftvolle und anspruchsvolle Werke.

Das Intro "The Alpha And The Occident (Rising Form Atlantean Tombs)" stimmt auf die Reise durch die Mythen der Welt ein, ehe "People Of The Moon (Dawn Of Creation)" in neun Minuten für Nostalgie bei allen Freunden von Manowar, Solstice oder Manilla Road sorgt. Die zweistimmigen Gitarren funktionieren ähnlich wie bei Iron Maiden – und doch ganz anders. Denn wo die NWOBHM-Legende zumeist im Schweinsgalopp durch ihre Songs holpert, geht es bei Trummer, Becker & Co. eher behäbig zu. Auch wenn hier und da die Double-Bass rattert – das Grundtempo ist langsam.



"Lion Of Chaldea (The Heroes‘ Journey)" zeigt die Sologitarre in Hochform. Leadgitarrist und Gründungsmitglied Michael Koch war kurz vor der Veröffentlichung des neuen Albums aus gesundheitlichen Gründen ausgestiegen, er hat noch einige der Soli beigesteuert. Seine Nachfolgerin ist Coralie Baier von den niederbayerischen Trashern Antipeewee. "The Innermost Light (Sensus Fidei)" ist in drei Minuten eher Zwischenspiel denn vollständiger Song, überzeugt aber mit folkigen Klängen, Orgelspiel und Chorgesang. Das Kodex-Drittwerk ist kein einfaches Album – aber eines, das seine Hörer nachhaltig glücklich machen könnte.

Ván Records/Soulfood, CD ca. 17 Euro