Regensburg steht Kopf. Zumindest was den kunst- und kulturaffinen Teil der Welterbe-Stadt angeht. Bei der Premiere von "Una cosa rara" (Ein seltener Fall) des spanischen Komponisten Vincente Martín y Soler, eines erfolgreichen Zeitgenossen Mozarts, stand bei manchen Kommentatoren die Bühnenausstattung deutlich stärker im Fokus als Gesang und Handlung der Opera buffa. Damit war dem Intendanten Jens Neudorff von Enzberg ein richtiger Coup gelungen. Er hat den Maler und Bildhauer Markus Lüpertz, mit dem er befreundet ist, für das Bühnenbild gewinnen können.
Bei ArtAffair, einer Galerie für moderne Kunst direkt neben dem Alten Rathaus im Zentrum der Stadt, eröffnete quasi zeitgleich eine Ausstellung mit den farb- und lebensfrohen Entwürfen Lüpertz’ für das Bühnenbild und die Kostüme. Auf Karton gebannt und teilweise in Umrissen ausgeschnitten, tanzen auf den Bildern Faune und barbusige Bauernmädchen, schnüffeln Wildsäue und schauen Schafe blöd in die Gegend. Gruppen von üppig wuchernden Bäumen sind auf der Bühne zu knubbeligen, fleischigen Wäldern angewachsen. Bei den breit grinsenden und schmalhüftigen Schäfer in ihrem Gewams lugen spitze Hörner unterm flachen Hut hervor.
Bis 21. November, Galerie ArtAffair Regensburg, Neue Waag Gasse 2, geöffnet Mo.–Fr. 11bis 13 und 14 bis19 Uhr, Sa. 11 bis 18 Uhr
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