Zahlreiche Konzerte
Die Mandoline ist das „Instrument des Jahres“

26.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:35 Uhr

„Ich verbinde mit dem Klang der Mandoline etwas Goldenes“, sagt der Musiker Avi Avital über das „Instrument des Jahres“. −Foto: Axel Heimken/dpa

Klein, oft bauchig und handlich ist sie – und wird oft unterschätzt. Die Mandoline fristet als Zupfinstrument neben der Gitarre eher ein Schattendasein. Doch das soll sich nun ändern: Musikräte in Deutschland haben sie zum „Instrument des Jahres 2023“ gewählt. Damit verbunden sind zahlreiche Veranstaltungen und Konzerte bundesweit.

Einer, der die Mandoline seit Jahren auch auf die großen Bühnen bringt, ist Avi Avital. Der israelische Musiker ist ebenso enthusiastisch wie virtuos. Vor allem vermeidet er, das Saiteninstrument in Schubladen zu stecken. Avital holt sich Inspirationen aus allen Genres, interpretiert Johann Sebastian Bach und Antonio Vivaldi ebenso wie Klezmer-Musik, Tango oder Jazz. Für seine Kunst wird er weltweit gefeiert. Als erster Mandolinen-Solist wurde er für einen klassischen Grammy nominiert.„Ich verbinde mit dem Klang der Mandoline etwas Goldenes. Ich denke an etwas Warmes, aber sehr Spezielles und Besonderes.“

Oft wird die Mandoline als „Allrounder“ bezeichnet. Bekannt wurde sie auch als „Geige des kleinen Mannes“. Ihre Blütezeit hatte sie im 17. Jahrhundert in Italien. Ausgehend von Neapel verbreitete sie sich später auch in Frankreich, Österreich, Deutschland und England. Als Nachfolgerin der Laute galt sie vor allem als ein Instrument des Adels, aber sie war immer auch ein Volksinstrument.

Gefertigt ist die Mandoline aus Holz, bespannt mit vier Doppelsaiten. Um einen Ton künstlich zu verlängern, wird das Plektron schnell zwischen den Saiten hin und her bewegt – so entsteht der emotional klingende Tremolo-Klang.

Katharina Rögner