"Sweet Tooth" auf Netflix
Marvel-Held Robert Downey Jr. produziert Serie für DC

08.06.2021 | Stand 21.09.2023, 7:06 Uhr
Franziska Wenzlick

Gus hat seine komplette Kindheit in Isolation verbracht – er ist halb Hirsch, halb Mensch. Auf ihrer Reise findet Gus (Christian Convery, Mitte) so einige Weggefährten, darunter Tommy (Nonso Anozie)und Becky (Stefania Lavie Owen). −Foto: Netflix

Netflix setzt auf ungewöhnliche Helden: In der DC-Serie "Sweet Tooth" stehen Mischwesen aus Mensch und Tier im Mittelpunkt – unter anderem der kleine Gus. Als Mensch-Hirsch-Hybrid erlebt der Junge auf der Suche nach seiner Herkunft ein atemberaubendes Abenteuer.



Dass sich ausgerechnet eine von Marvels markantesten Galionsfiguren mit Netflix zusammentut und eine DC-Comicreihe verfilmt, dürfte wohl nicht nur bei Fans der "Avengers"-Filme für Verblüffung sorgen. Zwar steht "Iron Man"-Star Robert Downey Jr. für die achtteilige Fantasyserie "Sweet Tooth" nicht vor der Kamera, aber er und seine Frau Susan Downey sind als ausführende Produzenten neben Amanda Burrell, Linda Moran und den Serienschöpfern Jim Mickle ("Vampire Nation") und Beth Schwartz ("Arrow") maßgeblich beteiligt.

Im Mittelpunkt der post-apokalyptischen Welt steht der zehnjährige Gus (Christian Convery), halb Mensch, halb Hirsch, der als eines von mehreren Hybridbabys nach einem apokalyptischen Ereignis, bekannt als "The Great Crumble", geboren wurde. Nachdem er das erste Jahrzehnt seines Daseins versteckt im Wald verbracht hat, freundet sich Gus mit einem wandernden Nomaden namens Tommy Jepperd ("Game of Thrones"-Star Nonso Anozie) an. Der schwört, Gus zu beschützen, während die beiden sich auf die Suche nach einem sagenumwobenen sicheren Hafen für Hybridkinder machen. Gemeinsam begeben sie sich auf ein Überlebensabenteuer, finden Verbündete und Feinde und entdecken den wilden und geheimnisvollen Wald, in den sich Amerika verwandelt hat.

Die eher kindgerechte Aufmachung lässt vermuten, dass die Adaption der gleichnamigen Graphic-Novels von Jeff Lemire etwas harmloser ausfallen dürfte als das düstere Original. Trotzdem verspricht die Serie "Sweet Tooth", ein relevanter Kommentar zum Zeitgeschehen zu werden – immerhin plagt die mal mehr, mal weniger menschlichen Bewohner der Fantasie-Welt ein gefährliches Virus, welches nicht nur die Gesundheit der Bevölkerung, sondern vor allem auch den sozialen Frieden bedroht.

Die Geschichte soll hoffnungsvoll stimmen, erklärte Regisseur Jim Mickle in einem von Netflix veröffentlichten Statement. "Sweet Tooth" handle davon, "was eine Familie ausmacht, was Heimat wirklich bedeutet und warum es wichtig ist, den Glauben an die Menschheit zu bewahren". Zu sehen ist die ungewöhnlich optimistische Dystopie ab Freitag, 4. Juni, bei Netflix.

Franziska Wenzlick