Als die Empörung über die Ausgestaltung der Künstlerhilfen laut wurde, schrieb uns jemand ans Feuilleton der PNP: "Die Mama Bavaria müsste was sagen! Auf die würde der Söder vielleicht hören!" Wir sparen uns einleitende Worte und leiten das Anliegen an die einzige Frau weiter, die hier helfen kann …
Frau Kinseher, passiert Ihnen das öfter, dass Menschen Sie oder Ihre Figur als eine solche Instanz ansehen?
Luise Kinseher: Ja, mei. Das kommt halt durch den Nockherberg, wo meine Figur eine weltliche Schutzpatronin Bayerns ist, so eine Mama, die aufpasst. Und das liegt ja nahe: Wenn irgendwas schief läuft, dann sehnt man sich nach einer Instanz, die moralisch unangreifbar ist, die integer ist, die liebend ist, der man vertraut, die dann so eine Art Machtwort spricht. Natürlich bin ich als Luise Kinseher da überfordert (lacht). Aber freilich haben sich in der Coronazeit und bei den Lockerungen Sachen ergeben, das ist "Willkommen in Absurdistan", und natürlich regt sich dann der eine oder andere auf. Aber in Wirklichkeit sind die Beamten, die zum ersten Mal so eine Künstlerhilfe erstellen müssen, auch total überfordert gewesen.