Disney+ startet am 24. März
Fotos & Trailer: "The Mandalorian" – Der Star-Wars-Lucky-Luke

23.03.2020 | Stand 21.09.2023, 0:39 Uhr

In seiner Rüstung hat der Mandalorianer (Pedro Pascal) allerlei James-Bond-mäßige Waffen versteckt. Im Grunde seines Herzens ist dieser Kopfgeldjäger allerdings ein einsamer Cowboy, der mit seinem getreuen Raumschiff durch den wilden Westen der Galaxis reitet, Pardon, fliegt. Den Helm übrigens nimmt er, wie jeder Cowboy, nur im Notfall ab. −Fotos: Disney

Noch mehr Geld ausgeben fürs Fernsehen – lohnt sich das? Am Dienstag, 24. März 2020, startet Disney seinen Streamingdienst, bis Montag kostet das Abo fürs erste Jahr rund 60 Euro. Spätere Verträge sind monatlich kündbar, kosten aber sieben Euro pro Monat, also 84 Euro im Jahr. Wer auf Blockbuster-Kino steht – und Kinder hat – ist gut bedient.
Disney zeigt dort seine Klassiker wie "Bambi", "König der Löwen" und "Fluch der Karibik". Zudem hat der Konzern über Jahre für Milliardensummen andere Filmstudios aufgekauft: Pixar mit Filmen wie "Findet Nemo" und "Toy Story", Marvel mit seinen Superhelden und mit "Avengers – Endgame", dem erfolgreichsten Film aller Zeiten. Und Lucasfilm mit allen "Star-Wars"-Filmen.

Der große Trend aber sind Serien, und so hat Disney+ eine Reihe von exklusiven Originalen für junges bis sehr junges Publikum gestartet. Der Trumpf in Disneys Ärmel aber heißt "The Mandalorian", die erste "Star-Wars"-Realserie, geschrieben und produziert von Jon Favreau, dem Regisseur des Milliardenerfolgs "König der Löwen". Die erste Folge war am Sonntagabend auf Pro 7 zu sehen, für alle weiteren ist ein Dieney-Abo nötig.



Die gute Nachricht für alle Fans von "Star Wars": Es wird kein Todesstern gebaut in dieser Serie. Es ersteht kein neues Skywalker-Geschlecht. Wer wessen Vater ist, ist völlig schnuppe. Und Jar Jar Binks spielt auch nicht mit. Zwar spielt "The Mandalorian" zwischen den Episoden sechs und sieben, also zwischen der ganz alten und der neuesten Trilogie, aber die zu Tode erzählten Konflikte zwischen Sith und Jedi, bösem Imperium und guten Rebellen – sie ruhen in Frieden, endlich. Raum für Neues.

In seiner Erzählweise ist "The Mandalorian" ein Zukunfts-Western: Der Chilene Pedro Pascal, bekannt geworden als Prinz Oberyn Martell in "Game of Thrones", spielt Din Djarin, Angehöriger des kämpferischen Geheimordens vom Planeten Mandalor, dessen bekanntester Vertretern bisher Boba Fett war.

Wie Lucky Luke zieht "Mando" mit seinem Schiff von Planet zu Planet, wandert durch felsige Wüstenlandschaften und erledigt Jobs, die erledigt werden müssen. Und gut bezahlt sind. Doch weil unser Cowboy ein ganz harter Hund mit weichem Herzen ist, wird er vom Kopfgeldjäger zum Ziehvater, als er jenes Wesen erblickt, das von den Fans in den USA "Baby Yoda" getauft wurde. Das schafft mehr Raum für Ironie und Humor als "Star Wars" je hatte. Die zweite Staffel ist schon in Arbeit und soll im Oktober folgen.

Raimund Meisenberger



Mehr zum Thema lesen Sie am 23. März im Feuilleton der Passauer Neuen Presse.