Künstliche Intelligenz
Was bringt KI heimischen Firmen? Bei der COC AG ist sie schon im Einsatz

Infoabend der IHK befasst sich mit künstlicher Intelligenz

28.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:20 Uhr

Aus dem Jahr 1994 – damals wurde aus einem Ein-Mann-Betrieb der Vorläufer der heutigen Burghauser COC AG – stammt dieser Spielecomputer. Er illustriert ein wenig die rasante Entwicklung im Tech-Bereich, die durch KI nun die nächste Entwicklungsstufe erreicht. Davon sind die COC-Chefs Robert Zellner (li.) und Andreas Bublak überzeugt. −F.: jag

Künstliche Intelligenz: Chance oder Risiko? Seit durch ChatGPT erstmals eine KI-Anwendung für die breite Öffentlichkeit online gegangen ist, wird darüber heiß diskutiert. Fest steht aber, dass die KI die Arbeitswelt erheblich beeinflussen wird.



Seit durch ChatGPT erstmals eine KI-Anwendung für die breite Öffentlichkeit online gegangen ist, wird darüber heiß diskutiert. Das Programm kann Texte schreiben, Kalkulationen erstellen und sogar komponieren. Schon laufen erste Wetten, welche Jobs dadurch überflüssig werden. Fest steht: Kein Unternehmen wird an den bahnbrechenden Entwicklungen in diesem Bereich vorbeikommen. Die IHK Mühldorf-Altötting veranstaltet deshalb am Donnerstag, 15. Juni, um 17 Uhr im Haberkasten Mühldorf einen Infoabend zum Thema. Referenten sind Tobias Jonas vom Rosenheimer Softwareentwickler innFactory und Dr. Michael Bark vom Burghauser IT-Dienstleister COC AG.

Zunächst wird Jonas ganz grundsätzlich darüber sprechen, was Unternehmen über generative Modelle wie ChatGPT wissen sollten. Was ist eine generative KI überhaupt? Welche Chancen und Risiken birgt sie?

Ungelöste Fragen zu Recht und Ethik



Anschließend spricht Bark unter anderem über ungelöste Fragen zu Recht und Ethik und einen möglichen Artificial Intelligence Act. Außerdem wagt er einen Blick in die Glaskugel: Wo geht die Reise hin? Bei den Burghausern ist man überzeugt, dass KI gerade in der Softwareentwicklung enormes Potenzial birgt: „Produkte werden schneller und präziser entwickelt, eine wettbewerbsfähige Marktreife kann in kurzer Zeit erreicht werden“, sagt COC-Geschäftsführer Andreas Bublak, der seit 1994 die Entwicklung des IT-Dienstleisters quasi von Anfang an begleitet hat. Heute gehören zum Unternehmen rund 200 IT-Experten, die wiederum selbst bereits KI-basierte Systeme nutzen, um die Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen.

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Ein Beispiel ist ein datenschutzkonformes Assistenzsystem auf KI-Basis, das beim Kunden zur Übersetzung von Texten mit sensiblen Inhalten genutzt wird. Doch wie ausgereift ist das derzeit noch? Wer ChatGPT bereits selbst ausprobiert hat, weiß, dass das Programm mitunter auch einen ordentlichen „Schmarrn“ liefert: Da werden längst verstorbene Promis wieder unter die Lebenden zurückgeholt, geschichtliche Tatsachen verfälscht und auch mit der Zuordnung von Zitaten nimmt‘s das Programm mitunter nicht so genau. Taugt das Programm deshalb überhaupt als Grundlage für eine Verwendung im beruflichen Umfeld? Gerade in Bereichen wie Jura, Journalismus oder auch Buchhaltung fliegen einem systematische Fehler und Ungenauigkeiten schnell um die Ohren.

ChatGPT ist auf dem Stand von 2019



„Allerdings darf man nicht vergessen, dass die Version von ChatGPT, die nun online gegangen ist, auf dem Stand von 2019 ist“, erläutert COC-Geschäftsführer Andreas Bublak. „Inzwischen ist die Entwicklung schon wieder weitergegangen, die Ergebnisse werden immer akkurater“, erklärt er. Bublak muss es wissen: Er hat in den vergangenen 30 Jahren bei der COC AG bereits viele Trends in der Computerbranche miterlebt. Er ist deshalb überzeugt, dass an KI kein Weg vorbeiführt und empfiehlt Firmen, sich schon jetzt darauf einzustellen – denn: „Wer jetzt die Zeichen der Zeit erkennt, wird von KI profitieren.“

Diese Botschaft soll auch der Abend in Mühldorf vermitteln, der innerhalb der Reihe „Digitalisierungsforum Inn-Salzach“ stattfindet. Weitere Infos zum Termin und Anmeldung auf www.ihk-muenchen.de/muehl dorf/

− jag