Oberösterreich warnt bereits vor Gefahren
Wo es in Ober- und Niederbayern am meisten regnen soll

11.09.2024 | Stand 11.09.2024, 19:00 Uhr |

Trüb und vor allem sehr nass – so sind die Prognosen für die kommenden Tagen. Wie schlimm es genau werden wird, konnten die Meteorologen aber auch am Mittwoch noch nicht sagen.  − F.: dpa

Der Chiemgau, das Berchtesgadener Land und der Bayerische Wald stehen bei Wettervorhersagen aktuell im Fokus: In diesen Regionen könnte es am Wochenende teils starken Dauerregen geben. Wie heftig dieser ausfällt, lässt sich noch nicht sicher prognostizieren. Der Schwerpunkt dürfte auf österreichischer und tschechischer Seite der Grenze liegen, sagte am Mittwoch ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD).

„Der Niederschlagsschwerpunkt liegt nach aktuellen Prognosen in allen Modellen östlich von Bayern, wie weit der Niederschlag auf den Südosten Bayerns übergreift, ist noch unsicher“, teilte auch der Hochwassernachrichtendienst (HND) mit. Und weiter: „Derzeit ist frühestens ab dem Wochenende mit Hochwasser zu rechnen. In den aktuellen Vorhersagen ist die Hochwassergefahr bis Sonntag früh noch gering, daher werden bisher keine Warnungen ausgesprochen.“ Laut HND werden zunächst bis Freitagfrüh an den ober- und niederbayerischen Flüssen keine Meldestufen erreicht. Auch der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Deggendorf, Siegfried Ratzinger, sieht derzeit – und vermutlich über das Wochenende hinaus – keine Hochwassergefahr an der Donau. Allerdings müssten die Prognosen jeden Tag genau beobachtet werden, sagte Ratzinger.

Kaltfront zieht über Bayern

Hintergrund der Wetterlage ist eine Kaltfront, die am Mittwoch von Norden über Bayern zieht und am Abend die Alpen erreicht. Bis Donnerstagabend ist dem DWD nach zwischen Mangfallgebirge und Berchtesgadener Land starker Regen möglich, lokal in der Spitze mit 40 Litern je Quadratmeter.

Die 72-Stunden-Prognose für den Zeitraum von Freitagmittag bis Montagmittag zeige mit Stand Mittwoch für die Region Chiemgau und Berchtesgadener Land gesammelt 100 Liter je Quadratmeter oder mehr, in der Spitze könnten es auch 130 bis 160 Liter sein, sagte der DWD-Sprecher. Allerdings liege die Wahrscheinlichkeit dafür aktuell bei zwei Wettermodellen bei 60 Prozent oder knapp darunter.

Die Wahrscheinlichkeit, dass im restlichen Alpenvorland 100 Liter innerhalb dieser drei Tage erreicht werden, liege aktuell bei 10 Prozent. 60 Liter dürften aber überschritten werden. Die Wettermodelle veränderten sich aber noch laufend. „Es sieht so aus, als würde der ganz böse Kelch an uns vorübergehen“, sagte der Sprecher. Allerdings könnte starker Regen, auch wenn er in Österreich falle, durchaus Auswirkungen auf Bayern haben, etwa am Inn und an der Donau.

Die GeoSphere Austria gab gestern bereits eine Regenwarnung für Oberösterreich heraus. Dort werde länger anhaltender Regen sogar bis Mitte kommender Woche erwartet. Ab dem Wochenende könne es deswegen zu lokalen Überflutungen kommen. Besonders betroffen seien das Salzkammergut, die Region Pyhrn-Eisenwurzen sowie der Alpenrand, wo es am meisten regnen werde. Für diese Gebiete gelte eine orange Warnung. Der wenigste Regen zeichne sich für das Innviertel ab.

Mögliche Auswirkungen auf Stromversorgung und Verkehr



Die GeoSphere geht davon aus, dass in den orangen Zonen auch die Gefahr von Muren und Hangrutschen steigen könne. Zudem sei mit Beeinträchtigungen im Straßen- und Bahnverkehr zu rechnen. Auch die Energieversorgung könne aufgrund der Regenmengen unterbrochen werden.

Den Vorhersagen zufolge weht am Samstag und Sonntag in Oberösterreich ein stürmischer Wind. Auf den Bergen schneie es, weswegen es zu Schneebruch kommen könne. Während am Sonntag bei kalten Temperaturen die Schneefallgrenze bei 1000 bis 1300 Metern liege, steige sie ab Montag wieder auf rund 2000 Meter an; Tauwetter trete ein.

− lby/ism



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