Unfälle im Überblick
Tote und Verletzte: Glätte und Schnee führen zu zahlreichen Unfällen in der Region

26.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:06 Uhr

Tückische Winteridylle: Zahlreiche Unfälle wegen Glätte haben sich am Samstag in der Region ereignet. −Symbolbild: Matthias Bein/dpa

Zahlreiche Unfälle wegen Glätte, Eis und Schnee haben sich am Samstag in der Region ereignet und Verletzte gefordert. Bei einem Glätteunfall sind drei Menschen gestorben.



Schnee und Kälte sind zurück in Bayern - und bleiben voraussichtlich noch ein paar Tage. Das erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD). In den Alpen rechnet der DWD durch die kalte und feuchte Luft mit 5 bis 10 Zentimeter Neuschnee bis Montag. Im Flachland soll es zwar nicht schneien, aber der bisher gefallene Schnee soll vorerst liegen bleiben. Auch glatt bleibt es im Freistaat. Schon am Wochenende haben Schnee und Eis für mehrere Glätteunfälle gesorgt.

NIEDERBAYERN



Im Schneegestöber hat sich ein 70-Jähriger am Samstag auf der A3 bei Pocking (Landkreis Passau) verfahren - und ist mit dem Auto derart in einer Baustelle steckengeblieben, dass die Autoräder teils in der Luft hingen.

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Rutschpartien im Bayerwald enden glimpflich



In Niederbayern ist es vor allem im Zwieseler Winkel (Landkreis Regen) zu Glätteunfällen gekommen, bilanziert ein Sprecher der Einsatzzentrale Niederbayern. Dort haben sich vier wetterbedingte Unfälle ereignet, wie die Polizei Zwiesel meldet. Mehrere Autos sind auf glatten Straßen ins Rutschen und so in den Gegenverkehr oder in den Straßengraben geraten. Den Angaben zufolge ist aber lediglich Sachschaden entstanden.

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Ansonsten habe es in Niederbayern nur vereinzelt wetterbedingte Unfälle gegeben. Laut Einsatzzentrale könne man nicht von einem erhöhten Aufkommen sprechen. Von diesen Einsätzen berichten die Polizeidienststellen in Niederbayern am Sonntag:

Alkoholisiert hat ein 32-Jähriger in Kirchberg im Wald (Landkreis Regen) einen Unfall gebaut, teilt die Polizei Regen mit. Der Fahrer aus dem Landkreis Regen ist gegen 18 Uhr auf einer glatten Kreisstraße zwischen Hunding und Hangenleithen ins Schleudern geraten und in den Straßengraben gefahren. Der Fahrer ist verletzt worden und kam mit dem Rettungsdienst in ein Krankenhaus. Es stellte sich heraus, dass er alkoholisiert war. Der 32-Jährige muss nun mit einem Bußgeld, Punkten und einem Fahrverbot rechnen.

Garagentor, Straßenlaterne und Sendemast beschädigt



Drei Glätteunfälle haben sich im Landkreis Dingolfing-Landau ereignet. Ein Garagentor und eine Straßenlaterne hat etwa ein 26-jähriger Autofahrer gegen 6 Uhr früh bei Marklkofen beschädigt. Er ist laut Polizei wegen eines Schneeschauers von der Straße abgekommen. Dort ist das Auto gegen ein Tor und eine Laterne geprallt und erst dann zum Stehen gekommen. Niemand wurde verletzt, der Schaden dürfte sich im hohen vierstelligen Bereich bewegen. Ein Ordnungswidrigkeitenverfahren wurde eingeleitet, heißt es.

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Eine 52-Jährige ist gegen 17.15 Uhr auf der Verbindungsstraße zwischen Hüttenkofen und Ottering ins Schleudern geraten und von der Straße abgekommen, schildert die Polizei Dingolfing. Dabei hat sie einen Telekommunikationsmasten beschädigt. Das Auto war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Der Schaden wird auf etwa 6000 Euro geschätzt. Die Fahrerin wurde nicht verletzt.

Über eine Verkehrsinsel ist ein 52-Jähriger gegen 17.30 Uhr beim Abbiegen von der B20 auf Höhe Simbach gerutscht. Dabei hat er ein Straßenschild beschädigt. Laut Polizei hatte der Fahrer seine Geschwindigkeit nicht angepasst. Am Auto ist den Angaben zufolge ein Schaden in Höhe von etwa 2000 Euro entstanden.

OBERPFALZ



Auf den Kreisverkehr bei Oening (Berching, Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz) ist ein Autofahrer gegen 15 Uhr gerutscht, so die Polizei Neumarkt. Das Auto ist dort gegen ein Schild geprallt und so stark beschädigt worden, dass es abgeschleppt werden musste. Der Sachschaden liegt nach ersten Schätzungen der Polizei im unteren vierstelligen Bereich.

19-Jähriger prallt auf A6 gegen Sattelzug



Zwei Glätteunfälle meldet auch die Amberger Verkehrspolizei: Ein 19-Jähriger aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach hat gegen 14.45 Uhr auf der A6 zwischen den Anschlussstellen Alfeld und Sulzbach-Rosenberg in Fahrtrichtung Waidhaus einen Sattelzug überholt und ist ins Schleudern geraten. Er ist gegen die Schutzplanken und gegen den Sattelzug geprallt. Das Auto kam als Totalschaden auf der Standspur zum Stehen und musste abgeschleppt werden. Verletzt wurde niemand. Den Fahrer erwartet ein Bußgeldverfahren, weil er seine Geschwindigkeit bei Straßenglätte nicht angepasst hatte.

Ebenfalls nicht angepasst hatte eine 22-Jährige aus Mittelfranken ihre Geschwindigkeit. Sie ist gegen 15 Uhr auf der A6 zwischen der Anschlussstelle Nabburg-West (Landkreis Schwandorf) und dem Autobahnkreuz Oberpfälzer Wald in Fahrtrichtung Waidhaus alleine ins Schleudern geraten und zweimal in die rechte Schutzplanke geprallt. Die Fahrerin verletzte sich dabei leicht. Der Gesamtschaden beläuft sich auf etwa 6000 Euro. Auch in diesem Fall hat die Polizei ein Bußgeldverfahren eingeleitet, heißt es.

Einen Überblick über alle Glätteunfälle in der Oberpfalz gibt die Einsatzzentrale auf Nachfrage: Im Landkreis Regensburg haben sich am Samstag demnach zwei Glätteunfälle ereignet, im Landkreis Amberg-Sulzbach fünf, im Landkreis Neumarkt einer, im Landkreis Schwandorf drei, im Landkreis Cham drei, im Landkreis Neustadt zwei. Drei Kleinunfälle habe es im Landkreis Tirschenreuth gegeben, bei einem weiteren Unfall ist eine Person schwerer verletzt worden, heißt es.

OBERBAYERN

Auto prallt „mit hoher Wucht“ gegen gestürzten Baum



Auch in Oberbayern ist es zu Glätteunfällen gekommen. Eine etwa 30 Meter hohe Fichte hat der Schneelast am Samstagabend nicht mehr standgehalten und ist entwurzelt. Dabei ist sie quer über die B305 gefallen. Ein 27-jähriger Achentaler war gegen 20 Uhr von Oberwössen in Richtung Reit im Winkl (Landkreis Traunstein) unterwegs und konnte nicht mehr rechtzeitig anhalten. Er ist laut Mitteilung der Polizei Grassau „mit hoher Wucht“ gegen den Baum geprallt. Dabei habe sich die Fahrzeugfront unter der Fichte verkeilt. Die Beifahrerin (23) kam mittelschwer verletzt in ein Krankenhaus. Die B305 musste für etwa zwei Stunden gesperrt werden.

Schneepflug und Auto kollidieren: Vier Verletzte



Ein Schneeräumfahrzeug und ein Auto sind am Sonntag gegen 7.45 Uhr in Grassau (Landkreis Traunstein) zusammengestoßen. Wie die Polizei schildert, kam der 27-jährige Autofahrer ins Rutschen und ist frontal mit dem Winterdienstfahrzeug zusammengestoßen. Im Auto saßen vier Mitfahrer, die nach Angaben der Polizei leicht verletzt worden sind. Am Fahrzeug entstand ein wirtschaftlicher Totalschaden, weil die komplette Front eingedrückt wurde. Der Fahrer des Schneepflugs blieb unverletzt. Durch den Unfall ist aber die Schneeschaufel abgerissen. Der gesamte Schaden am Schneepflug wird auf etwa 40.000 Euro geschätzt.

Im Berchtesgadener Land bei Schneizlreuth ereignete sich am Sonntagnachmittag ein Unfall mit drei Fahrzeugen auf der B21. Ein Auto kam laut Polizei wegen Schneeglätte auf die Gegenfahrbahn und kollidierte dort mit zwei weiteren Fahrzeugen. Mehrere Personen seien verletzt worden.

Weil es stark schneite und es glatt war, hat eine 24 Jahre alte Fahrerin gegen 23.15 Uhr etwa 500 Meter vor der Zufahrt zur B13 auf Höhe Eitensheim (Landkreis Eichstätt) die Kontrolle über ihr Auto verloren und ist nach links von der Straße abgekommen. Der Skoda hat sich nach Angaben der Eichstätter Polizei überschlagen und blieb auf dem Dach liegen. Die Fahrerin konnte sich selbst befreien, wurde durch den Unfall aber leicht verletzt. Am Auto entstand Schaden in Höhe von etwa 30.000 Euro. Ansonsten habe es auf der Autobahn im Ingolstädter Bereich ein paar Kleinunfälle gegeben, bei denen Autofahrer in die Leitplanke geraten sind, so ein Sprecher der Einsatzzentrale Oberbayern Nord.

ÖSTERREICH



Drei Tote bei Glätteunfall im Salzburger Pinzgau



Auch im benachbarten Österreich haben sich am Samstag tragische Unfälle ereignet. Drei Menschen sind beim Frontalzusammenstoß eines Linienbusses und eines Autos auf der schneeglatten B167 im Salzburger Pinzgau gestorben.

Ein 31 Jahre alter Mann aus dem Landkreis Rottal-Inn ist außerdem am Samstag bei einem Busunfall in Schladming ums Leben gekommen. Die Reisenden feierten laut einer Polizeisprecherin einen Junggesellenabschied. Wie genau es zu dem Unfall kommen konnte, ist bislang unklar. Winterliche Straßenverhältnisse schließt eine Polizeisprecherin gegenüber der PNP aber eher aus.

Für die kommende Woche erwartet der Wetterdienst teilweise überfrierende Nässe. Im ganzen Freistaat liege die Temperatur in der Nacht deutlich unter null, sagte ein Sprecher des Wetterdienstes am Sonntag. Auch tagsüber bleibe es kalt. Bis auf wenige Ausnahmen steigen die Temperaturen demnach nicht über fünf Grad.

− tka/dao/cav/dpa