Bei Ehekirchen vergraben
Tote Afghanin (34) im Koffer: Brüder zu lebenslanger Haft verurteilt

16.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:55 Uhr

Der Fall hatte eine politische Debatte um den Begriff „Ehrenmord“ und die Integration von Flüchtlingen ausgelöst. −Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Das Berliner Landgericht hat zwei afghanische Brüder wegen gemeinsamen Mords an ihrer Schwester zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Leiche der 34-Jährigen war im Donaumoos (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) gefunden worden.





Das Gericht sah es am Donnerstag als erwiesen an, dass Yousuf und Mahdi H. ihre 34-jährige Schwester im Juli 2021 ermordeten und die Leiche in einem Rollkoffer mit dem Zug quer durch Deutschland transportierten. Die Strafkammer folgte mit dem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft.

Maryam H. galt im Juli 2021 zunächst als vermisst. Schnell gerieten aber ihre Brüder unter Verdacht, sie getötet zu haben. Videoaufnahmen von einem Berliner Bahnhof zeigten, wie die beiden Männer mit einem großen Koffer in einen ICE einstiegen. Nach einigen Tagen wurde die Leiche der Frau in einem Erdloch in der Nähe von Ehekirchen im Donaumoos gefunden.

Anfang März 2022 begann dann der Prozess gegen die beiden Männer. Der 27-Jährige Yousuf H. gestand nach langem Schweigen die Tötung seiner Schwester, stellte dies allerdings als Unfall dar. Zudem gab er an, ohne seinen 23-jährigen Bruder gehandelt zu haben. Die Verteidigung forderte deshalb für Yousuf H. eine maximal fünfjährige Haftstrafe und für Mahdi H. einen Freispruch.

− afp/vr