Der Sommerhimmel wird auch 2024 wieder von einem beeindruckenden Naturschauspiel erleuchtet: den Perseiden. Bis zum 24. August können Sternschnuppenliebhaber das Schauspiel am Nachthimmel über Oberbayern, der Oberpfalz und Niederbayern verfolgen.
Die Perseiden sind kleine Sternschnuppen, die vom Kometen 109P/Swift-Tuttle stammen. Ein Komet besteht aus Eis und Gestein; kommt er der Sonne zu nahe, verdampft das Eis und es sprengt einen Teil des Gesteins weg. „Die hellsten Schnuppen werden von etwa kirschgroßen Gesteinspartikeln erzeugt, die mit sehr hoher Geschwindigkeit – etwa 70 Kilometer pro Sekunde – auf die obersten Schichten der Erdatmosphäre treffen und dort rasch verglühen“, erklärt die Passauer Sternwarte das Vorkommen der Perseiden.
Höhepunkt in der Nacht auf den 13. August
Die Erde durchquert die Staubwolke des Kometen Swift-Tuttle jedes Jahr im August. Ein besonders starkes Perseiden-Jahr wird 2028 erwartet, doch auch heuer lohnt sich ein Blick in den Himmel. Besonders in der Nacht vom 12. auf den 13. August soll es viele Sternschnuppen zu beobachten geben, weiß Torsten Bendl, Vorstandsmitglied bei der Regensburger Sternwarte.
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Ein dunkler Ort
„Möglichst finster und eine breite Sicht auf den Nachthimmel“, empfiehlt er allen Himmelsbeobachtern. In Regensburg sei die Lichtverschmutzung hoch, zudem könne die Luft an der Donau dunstig sein, meint er. In der Stadt sei das Beobachten also schwieriger, obgleich wohl auch in der Altstadt Sternschnuppen zu sehen sein werden. „Ein beliebter Spot in der Umgebung Regensburgs ist die Tremmelhauserhöhe“, erklärt Bendl. „Optimal ist es wahrscheinlich, wenn man auf den Gipfel des großen Arbers steigt.“ Denn: „Je lichtschwächer es ist, desto kleinere Staubkörner kann man sehen“, sagt der Hobby-Astronom. Auch Florian Steimer von der Passauer Sternwarte schließt sich dem an. Geeignet seien laut ihm Anhöhen im Bayerischen Wald, „beliebt sind auch Feldwege abseits der Städte“, meint Steimer.
Zeit zur Gewöhnung
Einen weiteren Tipp hat Thorsten Bluhm von der Ingolstädter Sternwarte: Das Smartphone in der Hosentasche lassen, denn die „Augen brauchen zehn bis 15 Minuten, bis sie sich an die Dunkelheit gewöhnen“. Ein Fernglas sei für das Beobachten übrigens nicht notwendig, sagt Thorsten Bluhm: „Das wäre sogar hinderlich, weil es das Sichtfeld einschränkt.“ Stattdessen solle man sich in Ruhe in einen Liegestuhl legen, leicht in Richtung Osten schauen und „in die Natur reinkommen“, empfiehlt er. Das Himmelsspektakel sei zwar schon vor Mitternacht zu sehen, so der Hobby-Astronom, doch „so richtig intensiv wird es dann gegen 2 Uhr, 3 Uhr, 4 Uhr nachts.“ Als gute, weil dunkle Spots empfiehlt Bluhm zum Beispiel Pfünz bei Eichstätt, aber auch das Donaumoos.
Weitere Sternschnuppen im Winter
Die oftmals propagierten 120 Sternschnuppen pro Stunde lassen sich in Deutschland nicht überall beobachten, klärt Torsten Bendl weiter auf. „Das bezieht sich auf die Anzahl an Staubkörnern, die pro Stunde über einem bestimmten Gebiet verglühen.“ In Städten seien es seinen Schätzungen zufolge wohl um die 20 – „auf dem Arber können es schon 90, 100, 120 Sternschnuppen sein“, erwartet Bendl.
Wer Mitte August keine Zeit für längere Himmelsbeobachtungen hat, der hat auch nach den Perseiden noch gute Chancen, Sternschnuppen zu beobachten, muss sich allerdings warm anziehen: Mitte November erhellt der Leoniden-Schwarm den Nachthimmel, kurz vor Weihnachten die Geminiden und Anfang Januar die Quadrantiden.
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