Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) besuchte mit Bayerns Ministerpräsident Söder und Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) das Hochwassergebiet in Reichertshofen im Landkreis Pfaffenhofen. Dort ist die Lage dramatisch.
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Im Landkreis Pfaffenhofen gilt der Katastrophenfall. Zahlreiche Rettungsaktionen der Bevölkerung liefen am Samstag und Sonntag. Tragisch dabei: Bei einer Rettungsaktion in der Nacht kam ein Feuerwehrmann ums Leben. Zudem sind im Bereich Baar-Ebenhausen zwei Dämme gebrochen.
Der Landkreis kämpfe mit einem extremen Hochwasser, sagte Kreisbrandrat Christian Nitschke. Es gehe um eine HQextrem, „ein unberechenbares Hochwasser“, das es so seit Beginn der Aufzeichnungen nicht gegeben habe. „Der Markt Reichertshofen wird aktuell überflutet. Wir können nichts mehr tun.“
Bayerns Ministerpräsident Söder und Vizekanzler Habeck bedankten sich bei den Rettungskräften vor Ort für ihren Einsatz. Mit Blick auf den tragischen Tod eines Feuerwehrmanns bei einer Rettungsaktion mahnte Söder, auch auf die eigene Sicherheit zu achten. Die Retter seien nun schon lange im Einsatz, man müsse nun an einer reibungslosen Ablöse arbeiten. Söder appellierte außerdem an die Bevölkerung, dringend auf Gefahrenmeldungen zu achten und dann rasch zu reagieren. Das berichtet der Bayerische Rundfunk.
Habeck verspricht Solidarität des Bundes
Vizekanzler Habeck sprach den Rettern ein großes Lob aus, für die hervorragende Organisation. Zudem signalisierte er, ohne konkret zu werden, die Solidarität des Bundes.
Sowohl Söder als auch Habeck waren sichtlich entsetzt über den Tod eines Feuerwehrmanns. Der Ehrenamtliche war bei einer Personenrettung in den Gemeindeteilen Affalterbach/Uttenhofen ums Leben gekommen, als ein Feuerwehrboot kenterte.
Söder schockiert
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) schrieb vor seinem Besuch in Reichertshofen auf X (ehemals Twitter): „Er war dort gerade im Einsatz, um anderen in der Not zu helfen. Das macht fassungslos und ist ein Stich ins Herz.“
Das sind schreckliche Nachrichten in einer eh schon schlimmen Situation. Ein Feuerwehrmann ist heute Nacht im Hochwasser tödlich verunglückt. Er war dort gerade im Einsatz, um anderen in der Not zu helfen. Das macht fassungslos und ist ein Stich ins Herz. Sein Einsatz und… https://t.co/kysV3YQLYI — Markus Söder (@Markus_Soeder) June 2, 2024
„Auf dem Weg nach Pfaffenhofen erfahre ich von dem Tod eines Feuerwehrmannes. Es ist furchtbar. Er starb, als er Menschen vor dem Hochwasser retten wollte“, sagte Habeck. „In Gedanken bin ich bei seinen Angehörigen, Freunden und Kollegen, ihnen viel Kraft.“ Die Einsatzkräfte, ehrenamtliche wie hauptberufliche, riskierten in den Hochwassergebieten ihr Leben, um Menschen zu retten. „Dass sie diesen Mut, diese Einsatzbereitschaft aufbringen, ist keine Selbstverständlichkeit. Es ist ein großes Zeichen, diese Verantwortung zu übernehmen.“
Hilfsgesuche erfüllen
Es müsse nun alles dem Ziel untergeordnet werden, dass die Menschen, die sich in Gefahr befänden, geborgen würden. „Wenn es weitere Hilfsgesuche gibt, dann werden die sicher erfüllt werden“, sagte Habeck der dpa.
Nach Reichertshofen wollen die Politiker Babenhausen im schwäbischen Landkreis Unterallgäu besuchen. Auch dort war die Hochwasserlage dramatisch. Söder und Herrmann fahren dann weiter nach Günzburg.
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