PNP-Spendenaktion
Schirmherrin Natalia Yegorova: „Ich bin nicht so mutig“

03.02.2023 | Stand 12.10.2023, 10:15 Uhr |

„Einfach nur dankbar“: Schirmherrin Natalia Yegorova. −Foto: Fischl

Tief beeindruckt zeigte sich Schirmherrin Natalia Yegorova (48) vom Ergebnis der Weihnachtsaktion. Mit der PNP hat sich die Mutter von drei (fast) erwachsenen Kindern und Ex-Frau von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko über den Krieg in ihrem Heimatland unterhalten.

Alle Berichte und Hintergründe zur Spendenaktion finden Sie auf unserer Sonderseite.

Das Interview im Wortlaut:

Frau Yegorova, was sagen Sie zu diesem Spendenergebnis?
Natalia Yegorova: Ich bin einfach nur dankbar. Sie und Ihre Leser haben da etwas ganz Tolles geschafft. Das ist viel Geld für CARE und die Ukraine. Als Mutter freut es mich, dass mit den Spenden vielen Kindern geholfen werden kann. Kinder sind so ungeschützt, und noch immer sterben so viele. Jedes Mal, wenn ich von toten Kindern lese, wie kürzlich in meiner Heimatstadt Bovary, bin ich untröstlich. Das Leben der Kinder ist am wichtigsten. So viele Menschen leiden. Das alles muss endlich ein Ende haben. Die Helfer von CARE sind für mich Helden. Sie sind vor Ort im Krieg und schauen, was zu tun ist. Ich bin nicht so mutig. Die Menschen dort brauchen Kraft, um weiter viel zu leisten. Ihre Geschichten müssen gesehen und gehört werden.

Wie erleben Sie privat den Krieg in der Ukraine?
Natalia Yegorova: Meine Mama und meine Schwester waren über Weihnachten in der Ukraine. Sie sind Gottseidank wohlbehalten zurück. Vor Ort haben sie die russischen Angriffe erlebt und mussten Schutz suchen. Auch wenn die Menschen vor Ort wissen, was zu tun ist und das Leben danach weitergeht: Man gewöhnt sich schnell an Frieden. Meine Schwester hat die ganze Heimfahrt gezittert und war erst beruhigt, als sie in Hamburg angekommen war. Krieg ist nicht okay. Jeden Tag kann etwas sein. Wenn ich in der Ukraine wäre, würde ich alles tun, um meine Kinder in Sicherheit zu bringen.

Ihre Kinder leben bei Ihnen beziehungsweise besuchen Schulen und Unis in Europa . . .
Natalia Yegorova: Darüber bin ich sehr froh. Ich möchte auch nicht, dass sie Vitali jetzt in Kiew besuchen. Das würde ich nicht aushalten.

Was wünschen Sie sich für Ihr Heimatland?
Natalia Yegorova: Nicht nur in der Ukraine, überall auf der Welt sterben Menschen. Manchmal denke ich: Gibt es ohne Schmerzen kein Glück? Wir sollten alle stark bleiben und uns fragen: Wie kann man das endlich beenden und wie kann man helfen?

Artikel kommentieren