Der TSV 1860 München verabschiedet sich mit drei Niederlagen am Stück in die Länderspielpause. Trainer Giannikis will bei dem chronisch nervösen Verein ruhig und sachlich bleiben. Geht das?
1860 Münchens Trainer Argirios Giannikis schreckte die dritte Niederlage nacheinander äußerlich nicht besonders auf. „Wir werden weiter die Ruhe bewahren und sachlich bleiben“, versicherte der Coach des Fußball-Drittligisten nach dem 1:2 (0:1) am Samstag gegen Preußen Münster. Ruhe und Sachlichkeit bei den „Löwen“? So etwas gibts?
Drei Niederlagen in Serie klingen eigentlich ernüchternd, allerdings verloren die Münchner jeweils nur knapp gegen den SSV Ulm (0:1), Dynamo Dresden (1:2) und eben Münster: drei Mannschaften aus den aktuellen Top-Vier, drei Mannschaften mit Aufstiegschancen.
„Wir waren konkurrenzfähig, wir hatten in jedem Spiel unsere Chancen“, sagte Giannikis. Allerdings fehle es seiner Mannschaft noch, in den entscheidenden Momenten gegen die nominell bessere Konkurrenz auch zuzuschlagen.
Die erste Hälfte gehörte dem Aufsteiger aus Münster, der durch Joel Grodowski (45. Minute +2) unmittelbar vor dem Pausenpfiff in Führung ging. Bis dahin hatten die Münchner schon zweimal Glück gehabt bei Aluminiumtreffern der Gäste. „In Summe müssen wir heute sagen, dass wir eine Halbzeit ein bisschen verschlafen haben“, kritisierte Giannikis.
Nach dem Seitenwechsel lief es für die „Löwen“ besser. Joël Zwarts (56.) gelang nur vier Minuten nach seiner Einwechslung der Ausgleich. „Persönlich war das sehr wichtig“, räumte der Stürmer ein. Er hatte aber gleichzeitig ein „schlechtes Gefühl, weil wir nicht gewonnen haben oder den Ausgleich“ erzielt haben.
In der 68. Minute hatte Fynn Lakenmacher sogar die Chance, um die Partie für den TSV zu drehen. Stattdessen bescherte Yassine Bouchama (69.) Münster den sechsten Sieg in Serie. „Das war ein Pingpong-Tor, das einfach nicht nötig war“, klagte Verteidiger Leroy Kwadwo, dessen Mannschaft sich wieder deutlich mehr mit den hinteren Rängen befassen muss.
Die Länderspielpause kommt 1860 vermutlich gerade recht. Stützen wie die gegen Münster fehlenden Jesper Verlaat, Manfred Starke oder Max Reinthaler können wieder fit werden. Und auch Giannikis bleibt mal ein wenig Luft, um über seine Zeit bei den „Löwen“ mit der furiosen Acht-Spiele-ungeschlagen-Serie zum Start zu reflektieren.
„Es war eine intensive Zeit“, räumte der Coach ein, der mit Blick auf die Restsaison und den Kampf um den Klassenerhalt meinte: „Das alles ist ein Marathon und kein Sprint.“
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