Was war das denn? Greuther Fürth geht bei Hertha BSC unter - und Coach Alexander Zorniger steht ungewollt im Mittelpunkt.
Alexander Zorniger erlebte die letzten 35 Minuten des Franken-Fiaskos auf der Tribüne. Beim 0:5-Debakel seiner SpVgg Greuther Fürth gegen Hertha BSC hatte der Kleeblatt-Trainer nach Provokationen in Richtung Schiedsrichter Tobias Stieler innerhalb von Sekunden erst Gelb und dann Gelb-Rot gesehen. Mit Handy und Wasserflasche verließ der 55-Jährige aufgebracht den Innenraum des Olympiastadions. Derweil setzte seine Mannschaft ihren erschreckend schwachen Auftritt gnadenlos fort.
«Das darf einem so erfahrenen Trainer nicht passieren. Das darf auch einem Familienvater nicht passieren. Deshalb multiple Entschuldigungen», sagte Zorniger über sein Fehlverhalten an der Seitenlinie. Er habe sich unmittelbar nach dem Spiel am Samstag bei Stieler entschuldigt. «Aber, ich werde demnächst 56, er wird nicht eingeladen», fügte Zorniger schmunzelnd hinzu.
Zum passiven Auftritt seiner Elf fielen Zorniger hingegen keine Witze ein. Die Defensive um Luca Itter und Gideon Jung war maßlos überfordert, im Spiel nach vorne ging bis auf eine kurze Phase zu Beginn der zweiten Halbzeit nichts. Die zuletzt so arg gebeutelte Hertha führte die Gäste aus Fürth nach Belieben vor. «Wir sind gar nicht in die Zweikämpfe gekommen, wir konnten keinen einzigen Ball sichern», bemängelte Zorniger.
Die Schuld für die verkorkste Auswärtsfahrt suchte der 55-Jährige aber nicht nur bei seinen Spielern. Zorniger nahm auch sich und sein Trainer-Team in die Pflicht. «Wenn die Mannschaft in bestimmten Situationen so wegbricht, müssen wir auch bei uns ansetzen, haben wir das richtige taktische Konzept gewählt? Hat der Matchplan gepasst?», nannte Zorniger die Fragen, die sich die Verantwortlichen in Fürth nun stellen müssen.
Vor allem das erste Gegentor stand sinnbildlich für Fürths fehlerhaften Nachmittag in der Hauptstadt. In der 23. Minute spielte Maximilian Dietz einen Freistoß zurück auf Keeper Jonas Urbig, der dadurch in Bedrängnis kam und beim Wegschlagen des Balles Hertha-Stürmer Haris Tabakovic anschoss. Von dessen Bein prallte der Ball ins Tor zum 1:0 für die Berliner. «Jeder muss zeigen, dass das, was heute passiert ist, nicht nochmal passieren wird», appellierte Kapitän Branimir Hrgota an seine Mitspieler. Gegen Hannover 96 und Ex-Trainer Stefan Leitl soll am Sonntag alles besser laufen.
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