Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) besucht am Montag, 18. November den Waffenhersteller MBDA in Schrobenhausen und Airbus in Donauwörth (Kreis Donau-Ries). Grund sind milliardenschwere Aufträge der Bundeswehr.
Weniger als ein Jahr nach der Bestellung liefert Airbus den ersten von mindestens 62 neuen Hubschraubern für die Bundeswehr aus. Zu der Übergabe des Helikopters wird Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gegen 10 Uhr in dem Hubschrauberwerk im schwäbischen Donauwörth erwartet.
Der Bundestag hatte im Dezember 2023 den 2,5 Milliarden Euro teuren Auftrag freigegeben, finanziert wird der Kauf der Modelle H145M hauptsächlich durch das 100 Milliarden Euro umfassende Sondervermögen für die Bundeswehr. Bis Ende 2028 will Airbus die 61 weiteren bestellten Hubschrauber liefern. Nach Angaben des Unternehmens gibt es auch noch eine Option auf die Lieferung von 20 zusätzlichen Maschinen.
Der H145M ist die militärische Version eines Mehrzweckhubschraubers, der bereits seit 45 Jahren gebaut wird. Die Maschinen sind beispielsweise als Rettungshubschrauber unterwegs. Die Bundeswehr will die neuen Helikopter als leichte Kampfhubschrauber einsetzen, ähnliche Maschinen besitzt sie schon als Hubschrauber für die Spezialkräfte. Der Vertrag mit Airbus umfasst auch die Ausbildung des Bundeswehr-Personals, die Lieferung von Simulatoren, Ersatzteile und die Wartung über sieben Jahre.
Hunderte neue Jobs in Schrobenhausen durch militärischen Großauftrag
Nach der Hubschrauberübergabe in Donauwörth wird Pistorius im oberbayerischen Schrobenhausen erwartet (13.00 Uhr). Dort will das Rüstungsunternehmen MBDA sein Werk erweitern, um mehr Kapazitäten für die Produktion und Lagerung von Lenkflugkörpern zu haben. Zum Spatenstich will auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kommen.
Der Verteidigungsausschuss des Bundestags beschloss im Dezember 2023 die Bestellung von 500 Lenkflugkörpern für das Waffensystem Patriot in Höhe von 3,01 Milliarden Euro. Zwar verfügt auch Deutschland schon seit Jahrzehnten über Patriot-Systeme. Bislang kamen die Raketen aber aus den USA und wurden in Schrobenhausen nur an die Anforderungen der Bundeswehranforderungen angepasst.
Zudem soll in Schrobenhausen auch ein weiteres neues Raketensystem gebaut werden. Lenkflugkörper des Modells Brimstone können beispielsweise vom Eurofighter und auch von Tornados abgeschossen werden, sie sind in der Lage, bewegliche und auch stationäre Ziele über Wasser und am Boden zu bekämpfen. Die Auslieferung soll 2028 beginnen.
Im Schrobenhausener Werk wird dafür eine eigene Fertigungslinie aufgebaut. Dadurch sollen Hunderte neue hochqualifizierte Jobs entstehen.
− dpa
Die Mediengruppe Bayern wird den Pistorius-Besuch in Schrobenhausen mit einem Liveticker begleiten
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