Das Oktoberfest feiert Halbzeit und freut sich über eine ganze Reihe guter Nachrichten, doch da kam am Sonntagabend eine Hiobsbotschaft von Seiten der Bahn und der Polizei München daher: Die S-Bahn-Stammstrecke konnte bis Montagmorgen wegen einer massiven Störung nicht befahren werden. Der Schaden sei „durch äußere Einwirkung“ entstanden, heißt es.
Schuld, so heißt es, sei ein Oberleitungsschaden an der Hackerbrücke gewesen, der den S-Bahn-Verkehr zwischen Ostbahnhof und Pasing zum Erliegen brachte. Die Bundespolizei Bayern hat auf dem Kurznachrichtendienst X geschrieben, dass die Bahnhöfe an der Hackerbrücke und am Hauptbahnhof geräumt wurden. Mehrere S-Bahnen wurden evakuiert.
Lichtbogen und Knalls
Gegen 18.10 Uhr wurde die Bundespolizeiinspektion München über einen Lichtbogen und einen Knall im Stammstreckentunnel zwischen den Haltepunkten Hauptbahnhof und Hackerbrücke informiert. Gegen 18.15 Uhr kam es zu einem zweiten Knall, bei dem die Oberleitung abgerissen sein soll und anschließend auf eine in Richtung Pasing fahrende S-Bahn der Linie S3 fiel, heißt es in einer Pressemitteilung der Bundespolizei.
Insgesamt drei S-Bahnen mit rund 600 Fahrgästen evakuiert
Durch Kräfte der Berufsfeuerwehr München und der Bundespolizei wurden bis 19.45 Uhr, nach Erdung der Oberleitung durch den Notfallmanager der Deutschen Bahn, die rund 300 Fahrgäste der S3 evakuiert und aus dem Tunnel auf den Bahnsteig an der Hackerbrücke gebracht. An der Hackerbrücke und am Hauptbahnhof seien Bahnsteige geräumt worden.
++++++++Aktuell ist wegen Oberleitungsschaden kein S-Bahn-Verkehr möglich, an der Hackerbrücke und am Hauptbahnhof werden Bahnsteige geräumt, bitte nicht mehr zur Hackerbrücke laufen++++++++@PolizeiMuenchen@StadtMuenchen @BFMuenchen — Bundespolizei Bayern (@bpol_by) September 29, 2024
Durch die Streckensperrung und den damit verbundenen Stromausfall blieben zwei weitere S-Bahnen im Stammstreckentunnel stehen, eine kurz vor der Haltestelle Isartor und eine kurz vor der Haltestelle Karlsplatz (Stachus) mit jeweils ca. 150 Fahrgästen. Auch diese Personen konnten durch die Berufsfeuerwehr München und die Bundespolizei erfolgreich evakuiert werden.
In einer Antwort auf eine Frage auf X schrieb die S-Bahn außerdem: „Leider ist der Schaden durch äußere Einwirkung entstanden und größer als gedacht.“
Nein, leider ist der Schaden durch äußere Einwirkung entstanden und größer als gedacht. Uns sind aktuell die Hände gebunden, Updates geben wir weiter sobald sie vorliegen! — S-Bahn München (@streckenagent_M) September 29, 2024
Die S-Bahn-Stammstrecke war bis Montagmorgen gesperrt. Auf Nachfrage der Mediengruppe Bayern, was genau den Oberleitungsschaden verursacht hatte, konnte die Polizei am Morgen noch keine Aussage treffen. „Wir müssen noch ermitteln“, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei. Hinweise auf eine mögliche Sabotageaktion habe es zunächst keine gegeben. Am Montagvormittag kam es noch vereinzelt zu Verspätungen auf der Strecke.
− kse/cav/kl
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