Die Reform des Wohngeldes Anfang 2023 schlägt sich deutlich in den bayerischen Zahlen nieder. Die Unterstützung wird sehr viel häufiger gewährt.
In Bayern ist vergangenes Jahr sehr viel häufiger Wohngeld ausgezahlt worden. Die Zahl der sogenannten reinen Wohngeldhaushalte, in denen alle Bewohner wohngeldberechtig sind, lag Ende 2023 mit 101.115 um gut drei Viertel höher als ein Jahr zuvor, wie das Landesamt für Statistik mitteilte. Hintergrund ist das seit Anfang 2023 geltende Wohngeld-Plus-Gesetz, das unter anderem den Kreis der Berechtigten ausweitet.
In den allermeisten Fällen - konkret 95.245 Haushalten - gab es einen Mietzuschuss. 5.870 Haushalte bekamen einen Lastenzuschuss für selbstgenutzten Wohnraum.
Das neue Gesetz sieht laut Landesamt auch höhere Zuschüsse vor. Auch dies schlug sich in den Zahlen nieder. Im Schnitt der reinen Wohngeldhaushalte lag der Anspruch bei 303 Euro - das waren gut 56 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Wohngeld können einkommensschwächere Haushalte beantragen, wenn sie über ein eigenes Einkommen verfügen und durch das Wohngeld der Bezug von Grundsicherungsleistungen wie Bürgergeld oder Sozialhilfe vermieden werden kann. Der Anspruch hängt dabei laut Landesamt von drei Faktoren ab: der Anzahl der zu berücksichtigenden Haushaltsmitglieder, der Höhe des Gesamteinkommens und der Höhe der zuschussfähigen Miete beziehungsweise Belastung.
Innerhalb Bayerns gab es die meisten reinen Wohngeldhaushalte in Oberbayern mit 24.285, die wenigsten in der Oberpfalz mit 10.565. Setzt man die Werte allerdings ins Verhältnis zur Zahl der im Zensus 2022 ermittelten Haushalte, zeigt sich ein anderes Bild: Dann hat Oberbayern mit 1,1 Prozent den niedrigsten Anteil reiner Wohngeld-Haushalte. Der höchste Wert ergibt sich mit 2,3 Prozent in Oberfranken. Die restlichen Regierungsbezirke liegen eng beisammen: In Mittel- und Unterfranken sind es 1,8 Prozent, in Niederbayern 1,9 Prozent und in der Oberpfalz und Schwaben 2,0.
© dpa-infocom, dpa:240729-930-187502/1
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