Der gesuchte Mann, der den Bürgermeister der Gemeinde Kirchberg (Oberösterreich) und einen weiteren Mann erschossen haben soll, ist tot aufgefunden worden. Das bestätigte eine Sprecherin der Landespolizeidirektion Oberösterreich auf Nachfrage einem Mitarbeiter unserer Zeitung vor Ort.
Den bisherigen Fahndungsverlauf lesen Sie in unserem Liveblog.
Die Leiche des Flüchtigen wurde im Gemeindebereich Arnreit gefunden, teilte die Polizeisprecherin weiter mit. Auch mehrere österreichische Medien berichten darüber.
Umstände deuten auf Suizid hin
In einer Pressekonferenz gegen 15 Uhr in Linz berichtete der stellvertretende Landespolizeidirektor von Oberösterreich, Rudolf Keplinger, dass die Beamten von einem Suizid ausgehen: „Die derzeitigem Umstände deuten darauf hin, dass der mutmaßliche Doppelmörder Suizid begangen hat.“ Er selbst habe so etwas in seinen über 40 Jahren Polizei-Karriere noch nicht erlebt. Insgesamt seien über 400 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen.
Laut Gottfried Mitterlehner, Leiter des Landeskriminalamtes, wurde er mutmaßliche Täter bereits über seine Fingerabdrücke identifiziert. Am Montag soll die Leiche obduziert werden.
Die Polizei geht davon aus, dass sich der Gesuchte erst vor zwei Tagen zum Fundort begeben hat, bevor ihn nun eine Streife fand. Die Beamten glauben, er habe „die Nerven verloren“.
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Der Gesuchte soll am Montag innerhalb von weniger als zwei Stunden zwei Personen mit gezielten Kopfschüssen getötet haben. Es handelt sich um den Bürgermeister des Ortes Kirchberg ob der Donau und einen ehemaligen Jagdleiter. Hintergrund der Tat dürften nach Polizeierkenntnissen jagdrechtliche Streitigkeiten gewesen sein. Weil der Mann mit zahlreichen weiteren Menschen im Jagdmilieu Streit hatte, waren zwischenzeitlich rund 50 Menschen unter Polizeischutz gestellt worden.
− ett/dao/dpa
In der Regel berichten wir nicht über Selbsttötungen oder Suizidversuche - außer die Tat erfährt durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Sollten Sie selbst das Gefühl haben, dass Sie Hilfe benötigen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Rufnummer 0800/111-0111 oder 0800/111-0222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die Ihnen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können. Weitere Hilfsangebote gibt es beim Krisendienst Bayern unter der Telefonnummer 0800/655-3000 sowie der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.
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