Als „Pack“ beschimpft
MdL Ralf Stadler (AfD) drückt Mann aus Zug und veröffentlicht Video davon

29.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:18 Uhr |

Auf der Videoplattform TikTok hat AfD-Mann und MdL Ralf Stadler ein Video von einer Auseinandersetzung mit einem dunkelhäutigen Mann und einer Frau in einem Zug von München nach Passau veröffentlicht. −Screenshot: PNP // TikTok @ralfunzensiert

Ein Video, das der Passauer AfD-Abgeordnete Ralf Stadler am Dienstagnachmittag während einer Zugfahrt von München nach Passau aufnahm und in den sozialen Medien postete, sorgt aktuell für Aufregung. Darin ist ein Zwischenfall von Stadler mit zwei Migranten zu sehen.



Im Laufe der Auseinandersetzung mit dem dunkelhäutigen Mann und der Frau, offensichtlich ebenfalls mit Migrationshintergrund, bezeichnet der AfD-Politiker die beiden als „Pack“. Es habe einen Streit zwischen dem Zugbegleiter und den beiden Fahrgästen gegeben, die in Moosburg bei Neufahrn den Zug an der Weiterfahrt hindern wollten, sagte Stadler am Mittwoch gegenüber der Mediengruppe Bayern. Als er bemerkt habe, dass der „Schaffner“ mit der Situation überfordert war, habe er eingegriffen.

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Landtagspräsidentin Ilse Aigner von Stadlers Video entsetzt



Schließlich habe er den renitenten Mann aus der Zugtür auf den Bahnsteig gedrückt. Auch die Frau sei dann ausgestiegen. „Die Mitarbeiter der Bahn sind diesem Pack völlig hilflos ausgeliefert“, heißt es in dem Video, das bis Mittwochvormittag bereits mehr als 100.000 Mal geklickt wurde. Stadler fordert deshalb Begleitpersonal der Polizei in den Zügen.

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Die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Ilse Aigner, zeigte sich von den Videos des Vorfalls entsetzt – und findet klare Worte: „Niemand darf einen Zug anhalten – das geht gar nicht! Aber ein Abgeordneter sollte Vorbild sein, darf keine Leute als ,Pack‘ beschimpfen, pauschal gegen alle Migranten hetzen, handgreiflich werden und Gewalt ausüben. Herr Stadler hätte Ruhe bewahren und die Polizei rufen müssen, anstatt sich selbst zu inszenieren“, sagte sie der Mediengruppe Bayern.

Die Bundespolizei in München sowie die Polizeipräsidien Niederbayern und Oberbayern Nord haben Kenntnis von Stadlers Video.

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