Sieben Menschen verletzt
Zugunfall: ICE streift Regionalzug auf Bahnstrecke bei Reichertshausen

17.11.2023 | Stand 18.11.2023, 6:28 Uhr |

Über Nottreppen konnten die Passagiere die Züge verlassen. Sie wurden vorübergehend in der Ilmtalhalle untergebracht. − Foto: Hans Steininger

Ein ICE hat am Freitagnachmittag auf der Bahnstrecke zwischen München und Ingolstadt einen Regionalzug gestreift. Das bestätigte die Polizei auf Anfrage. Der Unfall hat sich demnach gegen 14.15 Uhr in der Nähe von Reichertshausen im Landkreis Pfaffenhofen ereignet. Die Bahnstrecke zwischen Pfaffenhofen und Reichertshausen wurde zunächst gesperrt, ebenso die B13 in diesem Bereich.



Wie ein Polizeisprecher am Einsatzort berichtete, hätten sich der Regionalzug und der ICE, beide auf dem Weg nach München, bei der Ausfahrt auf dem Bahnhof gestreift. Im Bereich der vorderen Eingangtüren seien die Züge beschädigt worden. Entgleist sind die Züge laut Polizei aber nicht.

Ein Großeinsatz der Rettungskräfte lief nach der Kollision an. Eine Augenzeugin berichtete von einem massiven Aufgebot an Rettungskräften, das am Bahnhof angerückt ist, wo die beiden an der Kollision beteiligten Züge auf den Schienen standen

Zugunfall bei Reichertshausen: Sieben Menschen leicht verletzt



Neben Feuerwehren, Polizei, THW und Rettungsdienst war auch ein Hubschrauber im Einsatz, da man anfangs von einer dramatischen Lage ausgegangen war. Laut ersten Informationen der Polizei sei man aber knapp einer Katastrophe entgangen. Menschen seien nicht schwerer verletzt worden, berichtet ein Sprecher auf Anfrage. Zunächst hieß es, dass ein Mensch verletzt worden sei, später am Nachmittag teilte die Polizei an der Unfallstelle mit, dass sieben Menschen verletzt worden seien, aber nach bisherigen Erkenntnissen niemand schwerer.

Laut Augenzeugen wurden die Passagiere über Nottreppen aus dem ICE und dem Regionalzug geholt und zur Ilmtalhalle, einer Mehrzweckhalle in Reichertshausen, gebracht, von wo aus ihr Weitertransport organisiert wurde.

Ausfälle und Verspätungen im Fernverkehr



Die Strecke zwischen München und Ingolstadt war nach dem Unfall gesperrt. Durch die Sperre kam es laut Bahn zu Ausfällen und Verspätungen im Fernverkehr. Betroffen seien ICE-Züge zwischen München-Ingolstadt-Nürnberg. Diese wurden umgeleitet und verspäteten sich um zusätzlich etwa 60 Minuten. Der Halt am Ingolstädter Hauptbahnhof entfiel. ICE-Züge zwischen München und Nürnberg mit planmäßigem Weg über Augsburg waren hiervon nicht betroffen. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet. Die Bahn kündigte an, dass es bis Samstagvormittag zu Einschränkungen kommen werde. Am Freitagabend war die Strecke zumindest eingleisig wieder befahrbar.

Auch die B13 vor Reichertshausen war gesperrt. Die Straße wurde als Anfahrt der Rettungskräfte benötigt.

− bli/hsg/mck

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