Automobilausstellung
Geldstrafen nach Abseilaktion von Autobahnbrücke während IAA

03.03.2023 | Stand 03.03.2023, 21:49 Uhr

Justitia - Eine Figur der blinden Justitia. - Foto: Sonja Wurtscheid/dpa/Symbolbild

Zwei Klimaschutzaktivisten, die sich während der Automobilausstellung IAA von einer Autobahnbrücke abgeseilt haben, sind gemeinsam mit einer Unterstützerin zu Geldstrafen zwischen 600 und 900 Euro verurteilt worden. Je nach Einkommen müssen sie wegen gemeinschaftlicher Nötigung 30 Tagessätze zu jeweils 20, 25 oder 30 Euro zahlen, wie ein Sprecher des Amtsgerichts Fürstenfeldbruck nach dem Urteil am Donnerstag sagte.

Zwei der Angeklagten - eine Frau und ein Mann im Alter von 25 Jahren - hatten sich den Erkenntnissen des Gerichts zufolge am 7. September 2021 aus Protest gegen die IAA von einer Brücke über der Autobahn 96 bei Germering abgeseilt und ein Banner aufgehängt. Eine 40-Jährige fotografierte die Aktion. Die Polizei sperrte daraufhin die Fahrtrichtung vollständig ab. Die Staatsanwaltschaft klagte das Trio im Nachgang wegen Nötigung in 1296 Fällen an - so viele Menschen hätten im dadurch entstandenen Stau gestanden und seien rund eineinhalb Stunden lang an der Weiterfahrt gehindert worden.

«Der Strafrichter ist davon ausgegangen, dass die dritte Person die Aktion gemeinsam mit den beiden anderen geplant hatte und sie deshalb alle gemeinsam als Mittäter anzusehen sind - und hat unter dem Gesichtspunkt dann auch die gleiche Strafe verhängt», schilderte der Gerichtssprecher. Die Staatsanwaltschaft hatte jeweils 90 Tagessätze gefordert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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