Bundesregierung
Faeser will Schutz von Frauen verbessern

01.12.2022 | Stand 01.12.2022, 5:31 Uhr

Nancy Faeser - Bundesministerin des Innern und Heimat Nancy spricht bei der Vorstellung des Jahresbericht der Bundespolizei. - Foto: Michael Kappeler/dpa/Archivbild

Damit sich Frauen im öffentlichen Raum sicherer fühlen können, will Bundesinnenministerin Nancy Faeser bei den Ländern für mehr Polizeipräsenz und Videoüberwachung an besonders angstbesetzen Orten werben. Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Bundeskriminalamtes hatte gezeigt, dass sich Frauen nachts in der Öffentlichkeit unsicherer fühlten als Männer. «Wir können nicht hinnehmen, dass sich viele Frauen nachts nicht frei bewegen, weil sie sich bedroht fühlen», sagte die SPD-Politikerin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Sie habe deshalb den Schutz von Frauen an öffentlichen Orten und in öffentlichen Verkehrsmitteln auf die Tagesordnung der Innenministerkonferenz gesetzt.

Bei der Deutschen Bahn leiste die Bundespolizei sehr gute Arbeit, um die Sicherheit an Bahnhöfen und in Zügen für Millionen Fahrgäste jeden Tag zu gewährleisten, sagte Faeser. «Ich werbe aber auch dafür, für eine höhere Polizeipräsenz der Landespolizeien an kriminalitätsbelasteten Orten zu sorgen», fügte sie hinzu. Zudem sei mehr Videoüberwachung an Orten, an denen Straftaten begangen würden, notwendig. Sie betonte: «Hier sind die Länder gefordert.»

Die Herbstsitzung der Innenminister von Bund und Ländern beginnt an diesem Mittwoch in München. In diesem Jahr hält Bayern turnusgemäß den Vorsitz der IMK, zum 1. Januar 2023 wechselt dieser nach Berlin.

Für die Studie «Sicherheit und Kriminalität in Deutschland» waren 45.000 Menschen zu ihren Erfahrungen mit Kriminalität befragt worden. Weniger als jeder Zweite (46,3 Prozent) fühlt sich nachts ohne Begleitung im öffentlichen Personennahverkehr «sehr sicher» oder «eher sicher». Bei Frauen ist das Unbehagen der Studie zufolge besonders stark ausgeprägt: Nur ein Drittel fühlt sich nachts in Bus und Bahn ohne Begleitung sicher, gegenüber 59,9 Prozent der Männer.

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