„Unhygienische Zustände“
Ekel-Süßwaren aus Bayern: Hersteller verkauft trotz Verbots weiter – Amt tauscht Schlösser aus

28.06.2023 | Stand 14.09.2023, 22:27 Uhr |

Florentiner auf einem Backblech: Ein Hersteller aus Lindau hat trotz Verbots weiterhin Süßwaren gebacken und verkauft. −Symbolbild: Imago/CHROMORANGE

Auf der Lindauer Insel am Bodensee hat ein Süßigkeiten-Hersteller eine amtliche Schließungsanordnung ignoriert – und einfach weiter Florentiner und andere Süßwaren produziert und verkauft.



Wie das Lindauer Landratsamt Anfang der Woche berichtete, hat die Behörde daher nun die Schlösser an dem Geschäft austauschen lassen. Die Lebensmittelkontrolleure seien mittlerweile „fast täglich“ mit diesem Unternehmen befasst.

„Im September 2022 war dem Unternehmer aufgrund der unhygienischen Zustände und der Verwendung von nicht mehr zum Verzehr geeigneter Zutaten einstweilen jegliche weitere Produktion und Verarbeitung sowie der Vertrieb von Lebensmitteln untersagt worden“, berichtete die Behörde. Laut „Lindauer Zeitung“, die sich auf eine Sprecherin des Landratsamtes beruft, sollen sich in den Produkten zum Teil auch Motten und Larven befunden haben.

Ekel-Zustände in Lindau: Süßwaren trotzdem verkauft



Der Unternehmer habe trotzdem weiter Süßwaren hergestellt und verkauft. Dafür hat der Unternehmer sogar amtliche Siegel gebrochen. Mittlerweile sei ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet worden.

„Durch solche Fälle verschärft sich unsere angespannte personelle Situation in der Lebensmittelüberwachung noch mehr“, sagte Landrat Elmar Stegmann (CSU). Aktuell seien nur 1,1 von 3,0 Stellen in der staatlichen Lebensmittelkontrolle des Landkreises besetzt. Dem Anspruch, die Bürgerinnen und Bürger sowie die Touristen vor unhygienischen oder sogar gefährlichen Lebensmitteln zu schützen, könne man mit dieser Personaldecke „nicht annähernd gerecht werden“. Das Landratsamt habe die Bezirksregierung und den Freistaat schon mehrfach auf dieses Problem hingewiesen.

− dpa

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