Klimaaktivistin Mirjam Herrmann muss für zwei Wochen ins Gefängnis. Die ehemalige Passauer Jura-Studentin (27), die inzwischen in Leipzig lebt, trat am Freitag ihre Haftstrafe in Chemnitz an, wie der Verein „Rückendeckung für eine aktive Zivilgesellschaft“ in einer Pressemitteilung bekanntgab.
Herrmann war wegen ihres Protestes im September 2021 während der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in München vom Amtsgericht Fürstenfeldbruck zu einer Geldstrafe in Höhe von 750 Euro verurteilt worden. Der Vorwurf lautete auf Nötigung. Damals hatte sie sich mit einem Banner von einer Brücke über der A 96 bei München abgeseilt. Während dieser zweistündigen Aktion musste die vielbefahrene A 96 komplett gesperrt werden.
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Da Mirjam Herrmann die 750 Euro Strafe nicht bezahlte, ordnete die Staatsanwaltschaft die 15 Tage Ersatzfreiheitsstrafe an. „Ich erinnere mich gut an die IAA 2021, auch wenn ich die meiste Zeit davon rechtswidrig in Präventivhaft saß“, wird die Studentin in der Pressemitteilung zitiert. „Wieder sitze ich in Haft wegen der gleichen Sache und München bietet im September erneut das ganze Stadtgebiet feil als eine Werbeplattform für Automobilkonzerne. Als hätte man in den letzten Jahren nichts gelernt.“
„Menschen sollen sich daran reiben“
Nach ihrer Abseilaktion hatte die Klimaaktivistin im Gespräch mit der Mediengruppe Bayern betont, mit ihrem Protest für einen Aufreger sorgen zu wollen: „Die Menschen sollen sich daran reiben und sich emotional damit befassen.“
Bundesweite Beachtung hatte Mirjam Herrmann auch im Oktober 2022 mit ihrer Kartoffelbrei-Attacke auf ein Monet-Gemälde im Potsdamer Museum Barberini gefunden. Das Kunstwerk war allerdings durch eine Glasscheibe geschützt.
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