Kampf gegen Extremisten
CSU will sich wieder mehr um „kleine Leute“ kümmern

22.07.2024 | Stand 22.07.2024, 16:56 Uhr |

Markus Söder - Die CSU will sich verstärkt um enttäuschte und überforderte Menschen kümmern. - Foto: Hannes P Albert/dpa

Wie kann die CSU Wähler zurückgewinnen, die sie zwischenzeitlich an extremistische Parteien verloren hat? Parteichef Söder hat eine klare Vorstellung und diese soll sich nun im Kurs wiederfinden.

Die CSU soll sich laut Parteichef Markus Söder gezielter um die Sorgen gesellschaftlich überforderter Menschen kümmern. „Für viele Menschen war das auch zu schnell oder zu schwierig oder zu wenig verständlich. Der Alltag hat sich für die Menschen verändert und deswegen ist es wichtig, dass wir viel stärker wieder daran arbeiten, auch in alle Bereiche des Lebens zu schauen“, sagte der bayerische Ministerpräsident nach einer Sitzung des CSU-Vorstands in München.

Die CSU habe sich vorgenommen, „insbesondere die kleinen Leute“, die Arbeitnehmer, in den Mittelpunkt zu rücken, „die nicht automatisch ein ganz einfaches Einkommen“ hätten, betonte Söder und erwähnte als Beispiel Arbeitnehmer, Handwerker, Landwirte, Kassierer, Pflegekräfte und Busfahrer. „Also alle, die normalerweise unser Land tragen und nicht nur die in den festsitzenden Berufsgruppen sind.“

Söder: Bürgergeld hat SPD von Arbeitnehmern entfernt

Söder nutzte die Gelegenheit, um zum wiederholten Male das Bürgergeld der Ampelregierung zu kritisieren. Mit dessen Einführung hätte die SPD ihre Rolle als Partei der Arbeitnehmer aufgegeben: „Das Bürgergeld ist der Bruch der SPD mit der Arbeitnehmerschaft, denn es bestraft dieses Bürgergeld jeden fleißigen Arbeitnehmer. Arbeit wird im Grunde genommen bestraft. Und deswegen ist es ganz wichtig, dies fundamental zu ändern.“

Aus Söders Sicht sorgt auch eine zunehmende Moralisierung in der Gesellschaft für den Stimmzuwachs von Extremen bei Wahlen wie Umfragen. Debatten über Essverbote oder Genderpflicht würde dafür Sorgen, dass sich gesellschaftliche Risse vertieften und verfestigten. Man könne in den Punkten unterschiedliche Ansichten haben, wichtig sei aber, dass es sich um Meinungen handle und nicht einen moralischen Überbau, der die Lebensrealität grundlegend verändern wolle. 

© dpa-infocom, dpa:240722-930-181176/1

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