Bayern fordert vom Bund ein neues Förderprogramm für die Schaffung von Wohnraum speziell für Pflegekräfte. Einen entsprechenden Antrag will der Freistaat Ende des Monats in den Bundesrat einbringen. «Teure Mieten sind ein Problem für Pflegekräfte - gerade in Ballungsräumen. Deswegen sollte die Bundesregierung dort ansetzen und bezahlbaren Wohnraum für Pflegekräfte schaffen», sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) nach einer Kabinettssitzung am Dienstag in München. «Das würde die finanzielle Attraktivität des Pflegeberufs erhöhen.» Der Bund solle Kommunen und Träger von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen bei Projekten unterstützen, die bezahlbaren Wohnraum für Pflegekräfte schaffen.
«Die Schaffung von bedarfsgerechtem, bezahlbarem Wohnraum trägt auch wesentlich dazu bei, mehr Menschen für eine Tätigkeit in der Pflege (zurück) zu gewinnen und so dem Fachkräftemangel in der Pflege entgegenzuwirken», hieß es in der Mitteilung der Staatskanzlei.
Auch der Freistaat selbst will Kliniken und Pflegeeinrichtungen unter die Arme greifen. Bayern werde im Programm «Junges Wohnen» zukünftig auch die Schaffung von Wohnraum für Auszubildende unterstützen, wie Bauminister Christian Bernreiter (CSU) erläuterte. Und davon könnten insbesondere auch Auszubildende in Pflegeberufen profitieren.
Für Städte, Märkte, Gemeinden und Landkreise im Freistaat soll es zudem einen neuen, zusätzlichen Förderbonus in Höhe von fünf Prozent der Gesamtkosten für Wohnbauvorhaben für Pflegekräfte und einige weitere Berufsgruppen geben. «Auf diese Weise wird das kommunale Engagement in diesem gesamtgesellschaftlich relevanten Bereich gestärkt», hieß es in der Mitteilung des Bauministeriums.
Holetschek betonte: «Ich sehe vor allem die Kommunen in einer Schlüsselrolle bei der Schaffung von Wohnraum. Sie gestalten maßgeblich die Lebensbedingungen vor Ort und sind häufig als Träger von Krankenhäusern oder Einrichtungen der Langzeitpflege Arbeitgeber der Pflegekräfte.» Darüber hinaus sei es Aufgabe der Kommunen, darauf hinzuwirken, dass bedarfsgerechte Pflegeeinrichtungen rechtzeitig und ausreichend zur Verfügung stehen, erklärte der Gesundheitsminister.
© dpa-infocom, dpa:230919-99-252042/3
Zu den Kommentaren