Diverse Bombendrohungen gegen österreichische Nachtzüge haben am Montagabend zur Evakuierung mehrerer Bahnhöfe geführt, darunter Rosenheim, Passau und Linz. Gefunden wurde in den betroffenen Nightjets der österreichischen Bundesbahn (ÖBB) nichts, es kam allerdings zu massiven Einschränkungen im Zugverkehr.
Nachrichten „in schlechtem Deutsch“ gingen gegen 21.30 Uhr laut einem Sprecher der Bundespolizei Passau bei mehreren Polizeidienststellen in Bayern gleichzeitig ein. Darin wird von Bomben in den Nachtzügen der ÖBB gesprochen. In Rosenheim geht es um den Nightjet 420 von Innsbruck nach München, in Passau ist vom Nightjet 490 von Wien nach Hamburg-Altona die Rede.
Nachtzug Hamburg-Altona in Linz gestoppt
Sofort laufen die polizeilichen Maßnahmen an. In Passau riegelt die Bundespolizei nicht nur den eigenen Bahnhof ab, sondern informiert auch die Kollegen in Linz. Die wird ebenfalls sogleich aktiv. Der Linzer Bahnhof wird evakuiert, der Zug dort gestoppt und durchsucht. „Alle verfügbaren Kräfte waren im Einsatz“, bestätigt eine Sprecherin der Landespolizei in Linz auf Nachfrage.
Bis 00.20 Uhr läuft die Maßnahme in Linz, gefunden wird nichts. Dann kann der Zug seine Fahrt in Richtung Passau fortsetzen. Dort war der Hauptbahnhof zwischenzeitlich nach erfolgter Durchsuchung am späten Montagabend bereits wieder frei gegeben worden, wie es seitens der zuständigen Bundespolizei heißt.
70 Reisende müssen in Rosenheim Zug verlassen
Gleichzeitig das fast identische Szenario in Rosenheim. Hier betrifft die Bombendrohung den Nightjet 420 von Innsbruck nach Amsterdam. 70 Reisende müssen den Zug im Rosenheimer Bahnhof verlassen und in der Kälte warten. Denn auch dort war der Bahnhof evakuiert worden. Spezialkräfte inklusive Sprengstoffspürhunden durchsuchen den Nachtzug. Ohne Ergebnis.
Wer hinter den anonymen Bombendrohungen steckt und ob es sich hierbei nur um einen schlechten Scherz handelte, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen, so der Polizeisprecher in Passau. Wer die Ermittlungen federführend übernimmt, ist laut Bundespolizei in Rosenheim derzeit noch unklar. Klar ist: Die Bombendrohungen hatten in der Nacht zum Dienstag massive Auswirkungen auf den Bahnverkehr von und nach Österreich. Es kam bis in den morgen hinein auf den Strecken Innsbruck-München und Wien-Regensburg zu massiven Einschränkungen und Verspätungen.
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