Zahlen veröffentlicht
Bayern zahlt 10.500 Euro pro Schüler: Piazolo spricht von Investition in Zukunft der Kinder

Statistisches Bundesamt veröffentlicht Zahlen zu Pro-Kopf-Ausgaben für Schulen

04.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:35 Uhr

Im bundesweiten Durschnitt wird in einen Schüler 9200 Euro investiert, in Bayern waren es 2021 10.500 Euro. Dieses Zahlen gab das Statistische Bundesamt kürzlich bekannt. −Symbolbild: dpa

Die vorläufigen Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes zeigen: In Bayern wurden 2021 10.500 Euro für die Ausbildung eines Schüler an einer öffentlichen Schule ausgegeben. Kultusminister Piazolo spricht von einer Investition in die Zukunft der Kinder.



Wie das Statistische Bundesamt in einer Pressemitteilung schreibt, waren es mit 9200 Euro rund 500 Euro beziehungsweise fünf Prozent mehr als im Jahr 2020. In Bayern stieg die Summe von 10.000 (2020) auf 10.500 Euro, 2018 waren es 8800 Euro, wie der Tabelle unten zu entnehmen ist. Die Kosten beinhalten aber nicht nur die Ausgaben des Freistaats bzw. der Bundesländer, sondern auch die der Kommunen, wie das Kultusministerium auf Nachfrage der Mediengruppe Bayern mitteilt. „Aufgrund des aufwendigen Rechenverfahrens und der Vielzahl der herangezogenen Datenquellen liegen die Ergebnisse erst mit zeitlicher Verzögerung vor.“



Für Bayerns Kultusminister Piazolo ist klar: „Hervorragende Bildung kostet Geld. Wir im Freistaat werden deshalb auch in diesem Jahr den Bildungshaushalt wieder erhöhen, um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das sind insgesamt knapp 15 Milliarden Euro“, so heißt es in einer Pressemitteilung. Jetzt habe auch das Statistische Bundesamt wieder bestätigt, dass bei den Bildungsausgaben Bayern Platz 1 unter den Flächenländern ist. „Ich freue mich sehr über diesen Erfolg. Denn jeder Euro, der in Bildung investiert wird, ist ein Euro für die Zukunft unserer Kinder.“

Zahlreiche neue Stellen für den Bildungsbereich



Insgesamt solle der Landeshaushalt 2023 rund 71 Milliarden Euro umfassen, etwa 21 Prozent davon sollen auf den Bereich des Kultusministeriums fallen. „Mit dem Geld finanziert der Freistaat wichtige Wegmarken für die Schule von morgen, wie die Digitalisierung oder A13 als Einstiegsgehalt für Lehrkräfte an Grund- und Mittelschulen.“ Im kommenden Jahr sollen auch 1150 neue Stellen für Lehrkräfte geschaffen werden, ebenso sollen es 50 weitere Stellen für Schulsozialpädagogen, 300 Stellen für die Schulpsychologie und 200 Stellen in der Schulsozialpädagogik aus dem Programm „Schule öffnet sich“ hinzukommen. Außerdem werden 5,5 Millionen Euro für den sonderpädagogischem Förderbedarf bereitgestellt. Für die Sprachförderung von Geflüchteten werde der neue Haushalt mehr als 15 Millionen Euro zur Verfügung stellen, 21 Millionen Euro sind für Schulassistenzen geplant, darüber hinaus solle es 400 neue Stellen für Verwaltungsangestellte geben.

7000 Euro für Personalkosten



Als Grund für die stete Steigerung der Ausgaben gibt das Bundesamt für Statistik die erheblichen Teuerungen für Investitionen und den laufenden Sachaufwand an. Aufgeteilt nach Ausgabearten entfielen bundesweit von den Gesamtausgaben insgesamt 7000 Euro auf Personalausgaben, rund 1300 Euro auf Ausgaben für den laufenden Sachaufwand und weitere 900 Euro auf Investitionsausgaben. Im Vergleich zum Vorjahr fällt auf, dass insbesondere die Ausgaben für den laufenden Sachaufwand, dieser weist ein Plus von 200 Euro (15 Prozent) auf, sowie die Investitionsmittel, hier haben wir ein Plus von 100 Euro (zehn Prozent), überdurchschnittlich stark gestiegen sind. Die Personalausgaben erhöhten sich im selben Zeitraum mit 200 Euro lediglich um drei Prozent.

Pro-Kopf-Ausgaben variieren zwischen den Schularten



An allgemeinbildenden Schulen wurden im Jahr 2021 durchschnittlich 9900 Euro je Schüler und somit 400 Euro, das ist ein Plus von fünf Prozent, mehr als im Vorjahr aufgewendet. Zwischen den Schularten zeigen sich teils deutliche Unterschiede in der Ausgabenhöhe. So beliefen sich die Pro-Kopf Ausgaben an Grundschulen auf 8000 Euro (Plus von 300 Euro) und an Integrierten Gesamtschulen auf 10.900 Euro (Plus von 500 Euro). An Gymnasien wurden durchschnittlich 10.200 Euro (Plus von 400 Euro) je Schüler ausgegeben.

Die Ausgaben an beruflichen Schulen lagen im Vergleich deutlich niedriger. Im Jahr 2021 wurden hier insgesamt 6400 Euro pro Schüler aufgewendet. Dies entspricht einer Steigerung um 400 Euro gegenüber dem Vorjahr. Erklärbar sind die niedrigeren Ausgaben an den beruflichen Schulen insbesondere mit überwiegendem Teilzeitunterricht an den Berufsschulen innerhalb des dualen Ausbildungssystems.

Unterschiede zwischen Bundesländern



Im Vergleich zu den anderen Bundesländern liegt Bayern an erster Stelle unter den Flächenländern. Spitzenreiter ist aber Berlin mit 13.300 Euro, gefolgt von Hamburg mit 11.700 Euro (Stand: 2021). Die Ausgaben der einzelnen Bundesländer variiert. Hier unterscheiden sich nicht nur Schulstruktur und Unterrichtsangebot sondern auch Schüler-Lehrer-Relationen, die Besoldungsstruktur oder das Gebäudemanagement, betont das Statistische Bundesamt.

− dpa